Silber und Bronze für Schweizer Jugendliche an europäischer Geographie-Olympiade
In Belgrad trafen sich letzte Woche 50 europäische Jugendliche, die sich für Probleme und Lösungsansätze aus der Geographie interessieren. Das Schweizer Team gewinnt vier Medaillen – und reist Ende Juli besonders motiviert an den internationalen Wettbewerb nach Hongkong.
Die Schweizer Delegation kehrt mit vier Medaillen aus Belgrad zurück. Von rechts nach links: Tobias Vetter, Anna-Lena Hatzold, Yannik Friedli, Carlo Mühlemann, Julia Gschwind. Alle Bilder: Geographie-Olympiade
Neben Bergwanderungen lag auch ein Stadtspaziergang drin.
Genauso wichtig wie die Leistung ist der soziale Austausch.
50 Jugendliche aus 8 Ländern kämpften mit ihrem Kopf um Medaillen an der Geography Olympiad Of Central, South And South Eastern Europe. Diese fand vom 23.-28. Juni 2019 in Belgrad, Serbien statt. Das Schweizer Team wurde mit vier Medaillen ausgezeichnet:
Silber (Platz 6): Anna-Lena Hatzold, Kantonsschule am Burggraben, SG
Silber (Platz 10): Carlo Mühlemann, Gymnasium Neufeld, BE
Bronze (Platz 23): Tobias Vetter, Kantonsschule am Burggraben, SG
Bronze (Platz 31): Julia Gschwind, Kantonsschule Solothurn, SO
Die Olympiade bestand aus einer Feldarbeit, einer schriftlichen Prüfung und einem Multimedia-Test. Ausgerüstet mit Feldbuch und Kompass wanderten die Jugendlichen dem serbischen Berg Avala entlang, mit den gesammelten Infos mussten sie dann den Weg auf einer topographischen Karte einzeichnen. Kartographieren ist eine Grundfähigkeit jeder Geographin, jedes Geographen − Apps wie Google Maps basieren auf demselben Prinzip. Mit Fachwissen und perspektivischem Denken punkteten die Jugendlichen bei den Theorieaufgaben. Sie mussten beispielsweise die Interessen der Wirtschaft und des Umweltschutzes bei der Erdölförderung abwägen. Oder einen Vorschlag erarbeiten, wie Länder im Persischen Golf sich weiterentwickeln könnten, nachdem die Erdölreserven aufgebraucht sind.
Gut vorbereitet auf Hongkong
"Die Medaillen zeigen, dass wir gut vorbereitet sind für den grossen Wettbewerb", erklärt Yannik Friedli, Geographie-Student an der Uni Bern und Begleiter des Teams. Vom 30. Juli bis am 5. August 2019 findet in Hongkong die internationale Geographie-Olympiade statt, mit 180 Jugendlichen aus 45 Ländern. "Klar, die Leistung ist wichtig", erzählt Friedli. Er unterstreicht aber auch den sozialen Aspekt der Olympiade: "Für uns zählt ebenso, dass wir Begegnungen zwischen Jugendlichen untereinander und mit Geographinnen und Geographen schaffen können", so Friedli.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die besten Schweizer Schülerinnen und Schüler reisen an die 15 internationalen Olympiaden, hier begegnen sie Jugendlichen und Forschenden aus aller Welt. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.