"... und dann kam die Biologie-Olympiade". Finalisten und Finalistinnen erzählen von ihren Erfahrungen während der SBO-Woche, dem Finale der Schweizer Biologie-Olympiade.
Am Anfang war die Evolution. Über mehrere Umwege entstanden schliesslich Menschen und in der Folge die Biologie-Olympiade. Nachdem wir erfolgreich die 2. Runde der Olympiade 2019 absolviert hatten, trafen wir uns am 23. April in Bern auf der Grossen Schanze (zumindest diejenigen, die nicht D.* gefolgt sind). Anschliessend bezogen wir unsere Zimmer in der Jugendherberge Bern, im Schatten des Bundeshauses, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf vor den ersten Prüfungen zu ergattern. Am nächsten Tag erwachten wir um 06:00 und fanden uns zum Morgenessen in der Cafeteria zusammen. Dann brachen wir zum Institut für Ökologie und Evolution an der Universität Bern auf, wo die Prüfungen stattfinden würden. Als wir alle elektronischen Geräte abgegeben hatten, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, welche die anschliessenden Praktika aufgrund des begrenzten Platzes asynchron bestritten. Diese Gruppen wurden jeden Tag neu zusammengestellt, während den Prüfungen war es jedoch nicht möglich mit der anderen Gruppe zu kommunizieren, da sonst Informationen über die bevorstehenden Themen hätten ausgetauscht werden können. Umso grösser war jeweils die Freude am Abend, an welchem rege über den vergangenen Tag diskutiert wurde.
Die erste Prüfung, die wir absolvierten, wurde mit gemischten Gefühlen empfangen: die gesamte Systematik der Metozoa (Tiere).. Nachdem wir dies überstanden hatten, konnte uns nichts mehr einschüchtern. Was jedoch eines der Highlights der Woche war, waren die Sektionen, vor allem die Sektion eines Schweineauges. Während es eine höchst diffizile Angelegenheit war, die einzelnen Gewebe voneinander zu trennen, war es äusserst spannend, die interne Funktionsweise eines Auges auf eigene Faust zu entdecken.
Gegen Ende der Woche kam jedoch der nächste Schock: eine dreistündige Prüfung über die Pilzsystematik (Fun fact: Die Mycetozoa (Schleimpilze) sind eigentlich keine Pilze), oder zumindest behaupteten die Leiter dies. Zum Glück blieb uns dieses Übel erspart. Stattdessen untersuchten wir die benthischen Lebewesen in verseuchten und sauberen Gewässern, was sich als eine sehr spannende und einsichtsreiche Aufgabe entpuppte. Zusätzlich wurden auch die Praktika zum Thema Mikrobiologie geschätzt, in denen wir unter anderem ein Gen aus Bakterien in unserem eigenen Mund extrahierten, um ein Protein zu synthetisieren, das wir zur Herstellung von laktosefreier Milch verwendeten. Alles in Allem haben alle im Verlauf der Woche einiges dazugelernt, obwohl dies bei Prüfungen im Allgemeinen nicht von Vorteil ist. Am Sonntag verliessen wir schliesslich um 09:00 die Jugendherberge und trafen uns ein letztes Mal im Institut für Ökologie und Evolution, wo wir diesen Text schreiben und das Aufräumen in Angriff nahmen, was nach einer Woche voller Experimente dringend nötig war. Leider muss die Erzählung jedoch an dieser Stelle abgebrochen werden, da wir der unentbehrlichen Nahrungsaufnahme nachgehen müssen, um uns gestärkt auf die Abschlussfeier vorbereiten zu können. Zmittag!
*Name der Redaktion bekannt
- Jeremy Feusi -