Europäischer Wettbewerb für junge Mathematik-Talente in der Schweiz zu Gast
Vom 25. bis 31. August findet die 16. Mitteleuropäische Mathematik-Olympiade statt. Junge Talente aus zehn Ländern werden eine Woche in Bern verbringen und Alpen mit Algebra kombinieren. Auch sechs Schweizer Jugendliche aus Aargau, Basel, Bern und Waadt hoffen auf Medaillen.
Vier der sechs Schweizer Teilnehmenden. Von links nach rechts: Jerry Schupp, Yaël Arn, Anna Kokorich, Evelyn Ebneter (Quelle: Johann Williams)
Das Logo der MEMO 2022 (Quelle: MEMO 2022)
Anna Kokorich (Quelle: Schweizer Mathematik-Olympiade)
Jerry Schupp (Quelle: Schweizer Mathematik-Olympiade)
Jonah Osterwalder (Quelle: Schweizer Mathematik-Olympiade)
Yaël Arn (Quelle: Schweizer Mathematik-Olympiade)
(Quelle: Privat)
(Quelle: Privat)
Nächste Woche wird die Schweiz vorübergehend zum Sehnsuchtsort junger Mathematikerinnen und Mathematiker aus ganz Europa. Etwa 60 Schülerinnen und Schüler in Begleitung von Freiwilligen und Jurymitgliedern kommen aus Deutschland, Kroatien, Litauen, Österreich, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und allen Ecken der Schweiz nach Bern. Wer in Algebra, Geometrie, Kombinatorik und Zahlentheorie besonders viel drauf hat, kehrt mit einer Bronze- Silber- oder Goldmedaille im Gepäck heim.
Förderung für junge Talente
Die seit 2006 existierende Mitteleuropäische Mathematik-Olympiade, kurz MEMO, findet zum zweiten Mal in der Schweiz statt. 2012 war der mathematische Nachwuchs in Solothurn zu Besuch. Da sich die zehn teilnehmenden Länder abwechseln, ist das olympische Feuer nun erneut in der Schweiz angekommen.
Ein kleines, junges Team aus dem Umfeld der Schweizer Mathematik-Olympiade hat die Herausforderung angenommen und den Event ehrenamtlich organisiert - neben Arbeit, Forschung und Studium. Viele von ihnen sind schon seit Jahren erst als Teilnehmende, dann als Freiwillige in der Welt der Mathematik-Olympiade unterwegs und wissen aus eigener Erfahrung, welchen Wert diese Förderung für junge Talente hat. Finanzielle Unterstützung erhalten sie von den Cogito- und Ernst-Göhner-Stiftungen, SwissMAP, der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich, der Universität Zürich und der Conza-Stiftung. Das Gymnasium Lerbermatt und die Universität Bern stellen Räumlichkeiten zur Verfügung.
«Wir wollen zeigen, dass es auch cool ist, Mathe zu machen»
Die MEMO ist die kleine Schwester der Internationalen Mathematik-Olympiade, zeichnet sich aber durch ihre Regionalität, das Alter der Teilnehmenden und den Teamgeist aus. Die MEMO ist die einzige Mathematik-Olympiade, bei der neben einer individuellen Prüfung auch eine Gruppenarbeit über den Platz auf der Rangliste entscheidet. Ausserdem richtet sich die MEMO besonders an jüngere Schülerinnen und Schüler und ist für viele die erste internationale Wettbewerbserfahrung. Die familiäre Atmosphäre bei der MEMO sorgt für einen gelungenen Einstieg.
Erfolgserlebnisse und der im Alltag oft fehlende Kontakt mit Gleichgesinnten bestärken mathematisch interessierte Jugendliche in ihrem Selbstvertrauen und ihrer Begeisterung fürs Fach. Bei der MEMO geht es nicht nur ums Gewinnen, sondern auch darum, Neues zu lernen, Spass zu haben und das Gastgeberland zu entdecken. Daher stehen neben den Prüfungen auch Altstadtbummel, eine Schifffahrt auf dem Thunersee und Exkursionen ins Emmental oder ins Berner Oberland auf dem Programm. Jana Cslovjecsek, EPFL-Doktorandin und eine der Organisatorinnen der MEMO, sagt: «Wir wollen zeigen, dass es auch cool ist, Mathe zu machen».
Jonah Osterwalder, 17, Gymnase de Renens, Renens (VD)
Jerry Schupp, 17, Kantonsschule Wettingen, Klingnau (AG)
Die Schweizer Champions blicken der MEMO gelassen entgegen. «Ich habe keine spezifischen Erwartungen, aber natürlich würde ich mich über eine Medaille freuen», meint Jonah. Evelyn hofft auf eine Ehrenmeldung oder eine Bronzemedaille. Manche nehmen sich statt dem Edelmetall auch eine gewisse Punktzahl oder Anzahl gelöster Aufgaben vor. Um ihre Ziele zu erreichen, grübeln die Teilnehmenden über Aufgaben aus vergangenen Jahren und wiederholen fleissig theoretische Grundlagen. Zusammen mit dem befreundeten slowenischen Team werden sie sich schon zwei Tage vor Beginn der MEMO in Bern einfinden, um ihrer Vorbereitung den letzten Schliff zu geben.
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Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.
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