Eine Woche Physik
Das “Galadinner” ist eröffnet. Im grossen Saal des Gruppenhauses sitzen 66 Teenager an langen Tischen, viele in schicken Hemden oder eleganten Kleidern. Ein mehrgängiges Menü wird serviert - zubereitet in der Lagerküche, aber angerichtet wie im Sternerestaurant. Als alle fertig gegessen haben, betritt Professor Thierry Giammarchi von der Universität Genf die Bühne. Er illustriert Konzepte aus der Quantenmechanik mit Kartentricks.
Es ist der zweite Abend des einwöchigen Lagers der Physik-Olympiade im November 2024. Eingeladen sind Jugendliche, die es in der ersten Runde unter die besten 144 von 865 geschafft haben. Jedes Jahr regen Lehrpersonen aus der ganzen Schweiz junge Talente dazu an, den Online-Test der ersten Runde zu lösen, oder führen diesen im Unterricht durch. Die Schülerinnen und Schüler, die weiterkommen, vertrauen sie danach ganz den jungen Freiwilligen der Physik-Olympiade an.
So läuft’s ab: Im Schuljahr 2024/2025 machen sich einmal mehr tausende junge Talente aus der ganzen Schweiz auf eine Reise, deren Dauer und Ausgang unbekannt ist: Die Teilnahme an einer Wissenschafts-Olympiade. In einer Artikelserie begleiten wir deren Ablauf, von der ersten Runde (mehr darüber im ersten Teil) bis zum internationalen Wettbewerb. Während jeder Phase erleben die Teilnehmenden fachliche Förderung und soziale Begegnungen. Ein Blick hinter die Kulissen unserer Anlässe zeigt das freiwillige Engagement, das all das möglich macht.

Eine davon ist Alexandra Smirnova. Die Genfer Physikstudentin findet es wichtig, dass Lehrpersonen sich vorstellen können, wie ein typischer Lagertag aussieht: Vormittags und nachmittags findet jeweils eine Vorlesung statt, danach vertiefen die Teilnehmenden die gelernte Theorie mit Übungen. Sie arbeiten alleine oder in kleinen Gruppen und können Fragen stellen, wenn sie nicht weiterkommen. Nach dem Abendessen werden manchmal weitere Aktivitäten angeboten, die etwas mit Physik zu tun haben. In den Vorlesungen und Übungen werden Grundlagen der Physik erarbeitet: Mathematik, Mechanik, Schwingungen und Wellen, spezielle Relativität, Elektro-, Hydro- und Thermodynamik, Optik. “Wir kriegen hier in kurzer Zeit sehr kompakten Physikunterricht über sehr viele Themen”, meint Jonas von der Kantonsschule Zug.


Vergessen die Teilnehmenden all diesen Stoff nicht direkt wieder? “Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man sehr viel mitnimmt”, so Alexandra, die 2019 als Teilnehmerin im Lager war. “Wenn etwas ganz neu ist, versteht man es vielleicht nicht auf Anhieb. Wenn man es aber schonmal gehört hat, lernt man es besser.” Das findet auch Noelia von der Kantonsschule Glarus, die schon zum wiederholten Mal dabei ist: “Wir lernen hier jedes Jahr die gleiche Theorie, aber jedes Mal bleibt etwas mehr hängen”. Neben Noelia sitzt David von der Kantonsschule Alpenquai, ebenfalls erfahrener Teilnehmer.

Er weiss genau, welche Stellen des 400-seitigen, von Freiwilligen der Physik-Olympiade verfassten Skripts im Vergleich zum Vorjahr revidiert wurden. Er zeigt auch gerne, welche Tippfehler ein weiteres Jahr überlebt haben. Für Fortgeschrittene wie David und Noelia werden erstmals Workshops angeboten: Wer die Vorlesungen schon kennt, kann parallel dazu in einer kleinen Gruppe Aufgaben auf dem Niveau der Internationalen Physik-Olympiade lösen. 
Kein Schulfach? Kein Problem!
Im Seminarraum auf dem Irchel Campus der Universität Zürich streikt der Beamer. “Damit habe ich schon gerechnet”, sagt Tatiana Samrowski resolut. Sie verteilt ihre zur Sicherheit auch ausgedruckte Präsentation an die 22 Schülerinnen und Schüler, die am 18. Januar 2025 an einem der vier regionalen Workshops der Linguistik-Olympiade teilnehmen. Sie haben in der ersten Runde hohe Punktzahlen erreicht - eher mit logischem Denken als mit Vorwissen. Während die Teilnehmenden der Physik-Olympiade tiefer in ein Schulfach eintauchen, interessieren sich diese Jugendlichen für ein Fach, das es so in der Schule gar nicht gibt. Zwar lernen sie Fremdsprachen und haben daher einiges darüber mitbekommen, wie Sprachen aufgebaut sein können. Lektionen wie im Workshop - über Morphologie und Schriften, mit Vergleichen aus dem Türkischen oder Litauischen - gehören aber nicht zum Lehrplan.

“Der grösste Unterschied zwischen der Physik- und der Linguistik-Olympiade ist, dass letztere weniger Runden hat,” erklärt Isis, die an beiden Olympiaden teilnimmt. Auf die erste Runde und das Lager folgt in Physik erst die zweite Runde, während man sich in Linguistik direkt für das Schweizer Finale qualifiziert. Zwar hat auch die Linguistik-Olympiade ein Lager, aber nur für die vier bis acht Gewinnerinnen und Gewinner, die an die Internationale Linguistik-Olympiade, kurz IOL, reisen dürfen. Die Hoffnung ist, dass sie sich nach ihrer Teilnahme ehrenamtlich engagieren, denn der erst 2021 gegründeten Linguistik-Olympiade mangelt es noch an Freiwilligen. “Wir sind in der Aufbauphase”, erklärt Tatiana. Ein Ziel für die Zukunft wäre es, ein eigenes Skript zu verfassen, wie zum Beispiel bei der Physik-Olympiade. Die eintägigen Workshops sind seit Beginn der Linguistik-Olympiade Teil des Ablaufs. “Damit wollen wir den Teilnehmenden ein bisschen Sicherheit geben, damit sie eine Ahnung haben, was sie am Finale erwartet”, erklärt Tatiana. “Natürlich kriegt man nicht das ganze theoretische Wissen in zwei Stunden durch, aber man bekommt einen Anhaltspunkt, worauf man achten muss.”


Nach ihrer Einführung fordert Tatiana die Teilnehmenden auf, Gruppen zu bilden. Dies dient nicht nur dem gegenseitigen Kennenlernen: An der IOL gibt es neben dem Einzelwettbewerb auch einen Teamwettbewerb zwischen den Delegationen der teilnehmenden Länder.


Wenn Tatiana von der IOL in Brasilien erzählt, an der sie die Schweizer Delegation letzten Sommer begleitet hat, kommt sie ins Schwärmen: “Alle sind dort, weil sie wirklich Spass daran haben, nicht, weil sie etwas beweisen wollen. Die Leute sind so besonders wie die Aufgaben, die sie sich ausdenken… wie sie miteinander umgehen, wie sie die Welt sehen, die vielen Sprachen, die sie sprechen… alle sind wie eine grosse Gruppe von Freunden und freuen sich einfach, wenn die Kollegen etwas gewinnen oder die coolste Aufgabe schaffen.» Sie sei auch schon bei Mathematik-Olympiaden dabei gewesen, aber so cool wie bei Linguistik sei es nirgends.

Tatiana ist Mathematikerin und lehrt an der UZH und der ZHAW. Seit sie die Linguistik-Olympiade mitorganisiert, arbeitet sie sich Schritt für Schritt in das Fachgebiet ein. Sie motiviert viele der Jugendlichen, die sie im Rahmen der Junior Euler Society fördert, neben der Mathematik-Olympiade auch die Linguistik-Olympiade zu machen. Beide erfordern logisches Denken, aber für Linguistik brauche man noch weniger theoretisches Vorwissen, finden Philipp und Lucas, zwei Teilnehmer des Workshops, die sich von der Junior Euler Society kennen.

Auch Sophia, Ava, Neva und Alina, die an diesem Tag zusammen Übungen lösen, sehen sich eher als logisch-mathematische Denkerinnen als als Sprachtalente. Ava hat an der Mathematik-Olympiade von der Linguistik erfahren. «Was habt ihr denn für coole Franzlehrer!» ruft sie, als Neva und Alina erzählen, dass sie im Französischunterricht von der Olympiade gehört haben.

Sophia war auch bei der Mathematik-Olympiade, aber Linguistik kennt sie von ihrem Lateinlehrer. “Sprachen sind eigentlich nicht so mein Ding, aber das ist anders, nicht wirklich Sprache, sondern Logik», findet sie. 
Nichts läuft ohne Freiwillige
Alexandra kümmert sich um die 30 Freiwilligen, die für das Physik-Lager ins aargauische Vordemwald kommen - teilweise auch nur für ein paar Stunden, z.B. um eine Vorlesung zu geben oder in der Küche auszuhelfen. Diese ist das Reich von Eliot Donnadieu:
Er plant die Menüs, die bis auf zwei Mahlzeiten während der Woche vegetarisch sind. Auch eine vegane Alternative steht stets zur Verfügung. Eliot und sein wechselnder Stab von Helferinnen und Helfern beschränken sich dabei nicht auf Spaghetti. Die Physikerinnen und Physiker wagen auch bei sechzig hungrigen Teenagern aufwändige Gerichte.
Es kommt vor, dass Küchenchef Eliot - im Alltag Physikstudent an der Universität Genf - um zwei Uhr morgens noch kurz nach dem über Nacht schmorenden Fleisch schaut.

Wenn es trotzdem mal nicht nach Plan läuft und sich die geplanten Bao-Buns als zu aufwendig herausstellen, findet sich immer jemand, der kurz in den Grosshandel fahren kann, um stapelweise Tortillas einzukaufen.

Der dritte im Bunde ist Etienne Gilgien, der im Camp für die Teilnehmenden zuständig ist. In den Pausen trifft man ihn oft draussen vor dem Gruppenhaus an, wo er die Teilnehmenden anregt, durch sein Teleskop Sonnenflecken zu erspähen. Neben seinem Einsatz für die Physik-Olympiade gehört der ETHZ-Student auch zu den Freiwilligen, die 2024 die Schweizer Astronomie-Olympiade neu gegründet haben.


“Während des Lagers behalte ich den Überblick und stelle sicher, dass nichts ausser Kontrolle gerät”, erklärt Etienne. Als Teilnehmende eines Abends versuchen, eine selbstgebastelte Jakobsleiter in Betrieb zu nehmen, greift er beispielsweise ein - ohne den Erfindergeist im Keim zu ersticken.
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Er beurteilt, welcher Stromanschluss sicher ist und weist die Teilnehmenden an, einen Sicherheitsabstand einzuhalten, während er das aus einem Holzblock, Kupferdrähten und einer Rechaudkerze bestehende Gebilde einsteckt - immer nur für ein paar Sekunden.



Das elektrische Flackern der Kupferdrähte sorgt für Applaus, mehr und mehr Teilnehmende scharen sich um das Spektakel. Im Lager liegt der Fokus auf der Theorie, doch auch die Praxis ist ein Teil der Physik-Olympiade.

Technisch wird es auch am Dienstag, als ein Ausflug ins Atomkraftwerk Gösgen auf dem Programm steht. Das Reaktorgebäude kann nicht besucht werden, doch die Jugendlichen werden in kleinen Gruppen durch den Rest der Anlage geführt. Sie beobachten die Reaktoroperateure durch die Glastüren des Kontrollraums und erkunden den warmen, lauten Maschinenraum.

Kurz vor der Abfahrt sind Alexandra und Etienne noch damit beschäftigt, Fangen spielende Teilnehmende für eine Anwesenheitskontrolle zusammenzutrommeln, während sich andere im gecharterten Bus bereits einer Partie des Kartenspiels “Tichu” widmen.


Zwar helfen die Teilnehmenden im Lager auch mit, decken Tische und putzen, aber wie Alexandra sagt: “Man merkt erst beim Organisieren, wie viel Aufwand das ist und woran man alles denken muss”.

Avestisch, Baskisch und Co.
Im Verlauf des Linguistik-Workshops zerstreuen sich die Gruppen ein wenig. Einige beginnen, in ihrem eigenen Tempo Aufgaben zu lösen, andere unterhalten sich leise. Elina und Siyana beugen sich über ein Tablet und tauschen sich auf Russisch aus.

Beide haben in Russland gelebt, wo Wissenschafts-Olympiaden sehr bekannt sind. Elina ist sieben Jahre lang in Moskau zur Schule gegangen, wo sie schon mit Linguistik in Kontakt gekommen ist. Vor kurzem habe sie dann mal wieder Linguistik gegoogelt und die Olympiade gefunden. “Ich wusste gar nicht, dass es in der Schweiz auch Wissenschafts-Olympiaden gibt”, so die Zuger Kantonsschülerin. Siyana ist auf der Suche nach der Chemie-Olympiade auch auf Linguistik gestossen. Sie lebt erst seit 1.5 Jahren in der Schweiz und sieht den Workshop als gute Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen.

Ist es ein Vorteil bei der Linguistik-Olympiade, mehrsprachig zu sein? Es komme nicht so auf die zwei, drei Sprachen aus der Kindheit an, findet Tatiana. In den Prüfungen geht es ohnehin selten um weit verbreitete Sprachen: in einer der Übungen gilt es, die Plurale von Substantiven auf in der Sprache Khinalug abzuleiten, die von weniger als 2000 Personen gesprochen wird. In einer anderen muss man Sätze aus der toten Sprache Avestisch zu übersetzen oder auch eine Tabelle mit Zahlwörtern auf Lepta komplettieren, einer Sprache aus dem Himalaya. Hilfreich ist es, wenn man durch Fremdsprachen ein Bewusstsein für die Vielfalt sprachlicher Strukturen hat.

Maddox von der Kantonsschule Hohe Promenade spricht zuhause Englisch. Weil er im Englischunterricht etwas gelangweilt war, empfahl ihm die Lehrerin die Linguistik-Olympiade. “Die Olympiade hat natürlich nicht direkt mit Englisch zu tun”, erklärt er, “aber es hilft schon, ein bisschen zu wissen, was es für Möglichkeiten gibt in den Sprachen und diese vergleichen zu können.”
Die Aufgabenbesprechung am Ende des Workshops wird vor lauten Fragen irgendwann unübersichtlich, ein Schüler bittet Tatiana, an der Wandtafel mitzuschreiben. Es ist kein Frontalunterricht mehr, die Teilnehmenden diskutieren untereinander, einige fragen auch nach Lektüreempfehlungen oder wollen Details über die Punkteverteilung am Finale wissen.

“Wenn ich Zeit finde, werde ich zuhause noch ein bisschen üben», meint Laetitia. “Mir war es nicht so wichtig, weiterzukommen, aber wenn man dann eingeladen wird, ist es schon cool.” Sie und ihre Klassenkameradin Zoé haben die erste Runde in ihrer Latein- und Griechischklasse an der Kantonsschule Heerbrugg gemacht. Beide sind vor allem an Sprachen interessiert, aber auch nicht überrascht, dass so viele am Workshop sich für Mathe begeistern. Linguistik sei aber spannender als Mathe, findet Zoé. «Es sind nicht einfach nur Zahlen, es hat einen historischen Hintergrund.» Dass Sprache historisch gewachsen ist, bedeutet auch, dass es nicht auf jede Frage eine Antwort gibt.

Jan, der im T-Shirt der Biologie-Olympiade an den Workshop gekommen ist und findet, man könne auch zwei sehr verschiedene Fächer gleichzeitig lieben, fragt Tatiana nach baskischen Personalpronomen. Die sind in der Lösung mal weggelassen, mal nicht. Warum bloss? “Man kann natürlich nicht genau sagen, was die Basken sich dabei denken”, meint Tatiana. Das Pronomen sei wohl optional.

«Wenn man mich fragt: Warum? Keine Ahnung! So ist es”, erklärt Tatiana später. Doch darin liege eben auch der Reiz des Fachs: “Etwas, was man nie gesehen hat und sich nie denken könnte, kann man doch verstehen und entziffern. Ich find’s total faszinierend”, so Tatiana. “Es ist so cool und macht so viel Spass!”, stimmt eine Schülerin ihr zu.

Die Zürcher Mittelschulen: Erfahrungsbericht von der Linguistik-Olympiade
Mehr als nur Wissen
Auch im Physik-Lager werden mehrere Sprachen gesprochen, denn anders als bei regionalen Anlässen wie dem Linguistik-Workshop kommen hier Teilnehmende aus allen Sprachregionen der Schweiz zusammen. 2024 sind über 20 der 66 Teilnehmenden französischsprachig, im Vorjahr waren es nur 12.
Einige Vorlesungen finden für alle zusammen statt.

Manchmal gibt es die Vorlesung auf Deutsch im grossen Saal, während im zweiten Stock dasselbe Thema auf Französisch behandelt wird.

Trotz des teilweise getrennten Unterrichts kommen Interaktionen vor, die den Röstigraben überwinden - auch spielerische Rivalitäten, zum Beispiel in Form einer Schneeballschlacht.
Zur Förderung des im Lager stattfindenden Austauschs zwischen den Sprachregionen wird dieses von der nationalen Agentur für Austausch und Mobilität Movetia finanziell unterstützt.
Nicht nur die Romands, sondern auch weibliche Teilnehmerinnen sind im Lager eine Minderheit: 2024 kommen 24 Mädchen auf 42 Jungs. Ideal wäre natürlich ein Verhältnis von 50:50, sagt Alexandra, aber das hänge nicht nur von der Physik-Olympiade ab, sondern auch von gesellschaftlichen Verhältnissen. Trotzdem bemüht sich die Physik-Olympiade mit Erfolg darum, mehr junge Frauen zu erreichen: Einige der Teilnehmerinnen im Lager kennen sich schon vom "Women's Weekend”, einem offenen Wochenende im September, das Schülerinnen in ihren naturwissenschaftlich-technischen Interessen bestärken und zur Teilnahme an der Olympiade motivieren soll.

Die Organisatorinnen des Women's Weekend, Olivia Parisi und Rebecca Stadler, sind auch im Lager mit dabei. An einem der Abende führen sie eine Podiumsdiskussion durch, bei der sie und andere ehemalige Teilnehmende von ihren eigenen Erfahrungen erzählen. Es gehe ihnen vor allem darum, zu zeigen, dass es normal sei, sich manchmal unsicher zu fühlen, dass man damit nicht alleine sei, so Olivia und Rebecca.

Einen ähnlichen Zweck erfüllt eine Umfrage, der die Teilnehmenden zu Beginn des Lagers ihre Erwartungen und ihre Unsicherheiten gestehen können, die dann anonym für alle lesbar sind. Jemand fürchtet, nicht in die Gruppe zu passen, andere zweifeln daran, dass sie “schlau genug” sind. Bei den Erwartungen werden einzelne physikalische Themen genannt, über die man etwas lernen möchte, aber es sind vor allem Begegnungen mit Gleichgesinnten, auf die die Teilnehmenden sich freuen.
Alexandra betont, dass es im Lager eben nicht nur darum gehe, Wissen mitzunehmen. Der Kontakt zu Peers, die die Leidenschaft für Physik teilen, sei für viele Teilnehmende sehr inspirierend. “Diese Erfahrung hat auch bei meiner Berufswahl eine Rolle gespielt”, so Alexandra. Eine Erfahrung, die sie weitergeben wollte, weshalb sie vor drei Jahren dem Organisationsteam des Lager beitrat. “Wir sehen, dass die Teilnehmenden es geniessen, sie sagen es uns auch”, meint Etienne. Beispielsweise mit dem Feedbackformular, das nach dem Lager verschickt wird. Dort geben die Teilnehmenden kritische Rückmeldungen ab, zum Beispiel zu “kindischen” Kennenlernspielen oder schwer verständlichen Vorlesungen. Doch sie teilen auch viel Lob und danken den Freiwilligen für ihr Engagement. Ein Kommentar lautet: “Eine der besten Wochen meines Lebens!”


Viele Wege führen ins Finale. Im nächsten Teil der Artikelserie, der im Juni erscheint, schauen wir uns zwei weitere Beispiele an. Wir folgen Robotern auf ihrem Weg über die Spielfelder der Regionalwettbewerbe der World Robot Olympiad Schweiz und bilden uns im Innovation Camp der Wirtschafts-Olympiade weiter. Jetzt den Newsletter abonnieren oder auf Instagram oder Linkedin folgen, um nichts zu verpassen!