14.08.2019

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Top 20 der Physik

Unsere Hitparade der 20 besten Physik-Medien, vom Podcast bis zum Comic. Ob als Input für den Unterricht, als Zusatzstoff für interessierte Schülerinnen und Schüler, oder für das eigene Interesse: Sie sind vielseitig einsetzbar. Tune in!

[Translate to English:] Bild: Unsplash / Collage: Luc Schnell und Mirjam Sager

Sie verfolgen das Programm der Wissenschafts-Olympiade, heute mit unserer Hitparade der besten Physik-Medien. Interessant und lehrreich, kurios und witzig oder absolut verrückt: Wir haben für Sie besondere Hits aus über 200 Jahren Physik-Geschichte zusammengestellt.

 

Sie wollen wissen, was es mit dem Oh-My-God-Teilchen auf sich hat? Was in Richard Feynmans Kopf genau vor sich ging? Oder wie Neil de Grasse Tyson mit Autotune klingt? Dann sind Sie hier genau richtig! Genug der Vorrede, kommen wir direkt zum ersten Hit.

 

Platz 20: Richard Feynman über das Denken (Video, Englisch)

Auf Platz 20 unserer Hitparade haben wir Richard Feynman, Nobelpreisträger und führender Kopf hinter der Quantenelektrodynamik. Er äussert sich in einem Video zum menschlichen Denken, das er zweifelsohne so gut wie kein Zweiter beherrscht hat. Das Video ist ungemein inspirierend und liefert wunderschöne Gründe, warum jede und jeder sein Denken der Physik widmen sollte.

 

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Platz 19: Kurzgesagt (YouTube-Kanal, Englisch)

Eine Stufe höher auf unserer Hit-Leiter ist der YouTube-Kanal Kurzgesagt geklettert. Er wartet mit verständlichen Erklärungen zu fortgeschrittenen Themen der Physik auf – wie wäre es etwa mit der String-Theorie? Die animierten Videos sind äusserst professionell, wohl nicht zuletzt dank der Unterstützung von Expertinnen und Experten aus den jeweiligen Fachgebieten.

 

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Platz 18: Nukemap (Website)

Wie wäre es mit etwas melancholischeren Tönen? Der nächste Hit stimmt nachdenklich: Auf der Seite Nukemap kann man die Auswirkungen eines nuklearen Angriffs auf den eigenen Heimatort simulieren. Auch dieses Kapitel gehört leider zur Physik-Geschichte, die Website leistet aber ihren Beitrag dazu, dass sie sich hoffentlich nie mehr wiederholt.

 

Platz 17: PBS Space Time (YouTube-Kanal, Englisch)

Dieser Kanal widmet sich den Dingen, die fernab unserer alltäglichen Erfahrungen liegen. So etwa den 95% der Materie im Weltall, die in Form von Dunkler Materie und Dunkler Energie vorliegen. Woher wir wissen, dass es sie gibt? Das erklärt PBS Space Time ausführlich in diesen Videos.

 

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Platz 16: Cartoons (Websites, Englisch)

Ein Bild erklärt mehr als tausend Worte. Und gute Physik-Cartoons gibt es zu Tausenden auf den Seiten PHD Comics, xkcd und Science Cartoon Plus. Folglich ist dieser Hit über eine Million Worte schwer!

 

“Of these four forces, there’s one we don’t really understand.” “Is it the weak force or the strong –” “It’s gravity.” Quelle: https://xkcd.com/1489/

 

Platz 15: The Large Hadron Collider (Websites, Englisch/Französisch)

Sind Sie schon mal mitten in der Nacht schweissgebadet aufgewacht und haben sich gefragt, ob der Large Hadron Collider des CERN gerade die Welt zerstört hat? Für genau diese schwachen Momente gibt es die Website hasthelargehadroncolliderdestroyedtheworldyet.com. Und falls selbst das nicht hilft, gibt es die Möglichkeit, von seinem Bett aus eine virtuelle Tour durch den Tunnel des LHC durchzuführen. Man sieht schnell: Hier versteckt sich keine zerstörungswütige Maschine, sondern „nur“ der grösste Teilchenbeschleuniger aller Zeiten. Mehr Auskunft über die bahnbrechende Forschung, die der LHC ermöglicht, gibt es auf der Website des CERN.

 

Platz 14: Sixty Symbols (YouTube-Kanal, Englisch)

Trotz ihrer faszinierenden Forschung müssen sich auch Physikerinnen und Physiker am CERN der Frage nach dem Kosten-Nutzen-Verhältnis der riesigen Teilchenbeschleuniger stellen. Der Kanal Sixty Symbols hat diesbezüglich ein wunderbares Video veröffentlicht, das den Wert riesiger Wissenschafts-Kollaborationen aufzeigt. Sixty Symbols ist das Physik-Pendant zum Mathematik-Kanal Numberphile, beide reduzieren Kompliziertes aufs Wesentliche und punkten mit kurzen und klaren Erklärungen.

 

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Platz 13: Wikipedias Kuriositätenkabinett (Website, Deutsch)

Kennen Sie das Teilchen mit der höchsten je gemessenen Energie? Das kann eigentlich nur das Oh-My-God-Teilchen sein. Die Details zu diesem besonderen Teilchen und zu weiteren kuriosen Themen finden sie in Wikipedias Kuriositätenkabinett – unser Platz 13.

 

Platz 12: Veritasium (YouTube-Kanal, Englisch)

Der Physiker Derek Muller beleuchtet mit seinen Videos verschiedene Themen der Wissenschaft. Eines seiner bekanntesten Videos ist The Most Radioactive Places on Earth, in dem er die Strahlungsaktivität verschiedener Orte in Anzahl Bananen angibt. Ja: Bananen sind radioaktiv! Die Videos sind schön gemacht, lehrreich und ungeheuer interessant.

 

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Platz 11: Shepard Tone Illusion (Website und YouTube-Video, Englisch)

Geht es nur noch bergab mit Ihnen? Das wollen wir natürlich nicht hoffen. Falls doch, sind sie aber in bester Gesellschaft: Die Shepard Tone Illusion kann einen Ton erzeugen, der für immer zu fallen scheint. Man kann sich diese Illusion auf dieser Website anhören. Die Erklärung dazu gibt es in einem Video des Kanals VSauce.

 

Platz 10: Minutephysics (YouTube-Kanal, Englisch)

Minutephysics dürfte einer der bekanntesten YouTube-Kanäle unter Physikerinnen und Physikern sein. Mit aufs Wesentliche reduzierten Animationen werden in wenigen Minuten spannende Zusammenhänge der Physik erklärt. Beispielsweise: Soll man bei Regen rennen oder doch lieber gehen? Wenn man rennt, so bekommt man mehr Regen von vorne ab. Geht man hingegen, so verbringt man mehr Zeit im Regen. Was also ist besser? Auf Minutephysics wird es ganz einfach erklärt.

 

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Platz 9: Physics World (Website, Englisch)

Welche aufregenden Errungenschaften wurden in letzter Zeit in der Physik erzielt? Genau dieser Frage widmet sich die Physics World des Institute of Physics. So kann man sich schnell auf den aktuellen Stand der Forschung bringen, sei es beim Frühstück, im Zug oder in der Pause. Und man kann mit grosser Sicherheit davon ausgehen, dass es sich nicht um Fake News handelt.

 

Platz 8: Ungewöhnliche Papers (Papers, Englisch)

Auf der Website symmetriemagazine.org gibt es eine Liste der skurrilsten Physik-Papers. Mit dabei: der Klassiker Would Bohr be born if Bohm were born before Born? Was es damit auf sich hat? Nun, es gibt verschiedene Interpretationen zur mathematischen Struktur der Quantenmechanik. Diejenige, die sich bis heute durchgesetzt hat, ist die von Bohr  entwickelte Kopenhagener Deutung. Sie basiert auf der Deutung Borns, der den Betrag der Wellenfunktion als eine Wahrscheinlichkeitsdichte aufgefasst hat. Bohm dagegen veröffentlichte nach Born eine Deutung der Struktur der Quantenmechanik auf eine klassische Art und Weise: als eine Teilchendichte. Wenn nun die Deutung Bohms der Born’schen Deutung zuvorgekommen wäre, wäre dann die Bohr’sche Kopenhagener Deutung überhaupt entwickelt worden? Genau dieser Frage widmet sich das Paper.

 

Platz 7: QED (Buch, Deutsch/Englisch)

Wir hatten ihn bereits auf Platz 20, nun ist er zurück: Richard Feynman. In seinem Buch QED – Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie erklärt er in alltäglichen Worten, was es mit seiner Quantenfeldtheorie des Elektromagnetismus auf sich hat. Die Physik der fundamentalen Teilchen birgt so überraschende Erkenntnisse, dass man nach dem Lesen dieses Buches die Welt mit ganz anderen Augen sieht.

 

Platz 6: Max the Demon vs. Entropy of Doom (Comic, Englisch)

Können fundamentale Theorien der Physik in Form eines Comics vermittelt werden? Ja, beweisen die Autoren von Max the Demon vs. Entropy of Doom. Der sympathische Ausserirdische Max hat die Fähigkeit, die Bewegung von Molekülen in Stoffen zu sehen. Er hat eine Idee, wie er das Energieproblem der Erde lösen könnte, um die Katastrophe des Klimawandels zu verhindern. Aber auch er muss schliesslich erkennen, dass er den Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik nicht umgehen kann.

 

Platz 5: Physics World Weekly Podcast (Podcast, Englisch)

Der Physics World Weekly Podcast hält genau, was er verspricht. Es handelt sich um einen etwa einstündigen Podcast, der jede Woche mit einer neuen Folge aufwartet und aktuelle Themen der Physik behandelt. So kann man seinen täglichen Reiseweg zur Arbeit, zur Schule oder zur Uni nutzen, um in die faszinierende Welt der Physikforschung einzutauchen. Dafür hat er den Platz 5 in diesem Ranking mehr als nur verdient.

 

Platz 4: Melodysheep (YouTube-Kanal)

Viele haben es versucht, viele sind gescheitert. Die Rede ist vom Versuch, Inhalte der Physik gekonnt in eine musikalische Form zu bringen. Der YouTube-Kanal Melodysheep dagegen schafft es, als ob es das leichteste der Welt wäre. Wenn Neil de Grasse Tyson per Autotune die Wunder des Kosmos besingt, kann man einfach nicht anders als einstimmen. Dafür gibt es von uns den vierten Platz.

 

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Platz 3: What if? (Website und Buch, Englisch)

Kommen wir nun zum ersten Podestplatz: Was wäre, wenn die Erde komplett aus Protonen und der Mond komplett aus Elektronen bestünden? Ist doch klar: Aufgrund der abstossenden Coulombkraft würden beide explosionsartig auseinanderfliegen. Die Elektronen des Mondes würden auf so hohe Energien beschleunigt werden, dass selbst die Energie des Oh-My-God-Teilchens (siehe Hit auf Platz 13) ein Witz dagegen wäre. Die genauen Auswirkungen der Stringtheorie und der Generellen Relativitätstheorie in diesem Regime werden von Randall Munroe auf seiner Website What if? verständlich erklärt. Er nimmt komplett hypothetische Szenarien an und spinnt sie mithilfe der Gesetze der Physik weiter. So lernt man auf spielerische Art und Weise, wie Theorien der modernen Physik zur Anwendung kommen. Eine Sammlung besonders interessanter What ifs ist in Buchform erhältlich. Für seine unterhaltenden Bemühungen, auch die absurdesten Fragen nicht unbeantwortet zu lassen, bekommt Munroe von uns die Bronzemedaille umgehängt.

 

Platz 2: Feynman Lectures (Website und Buch, Englisch)

Nein, wir wurden nicht von den Nachfahren von Richard Feynman gesponsert. Aber der Mann war halt einfach eine Wucht. Es folgt deshalb der Feynman-Hit Nummer 3: die Feynman Lectures. Sie sind sowohl in Buchform wie auch gratis als PDFs erhältlich. In einer bodenständigen und gut strukturierten Weise vermittelt Feynman die Grundlagen der Physik. Ob als Nachschlagewerk, als Alternative zu Vorlesungsnotizen oder einfach als interessante Lektüre: die Feynman Lectures lassen einen nie im Stich. Dafür gibt es die Silbermedaille.

 

Platz 1: Wissenschafts-Olympiade (Website, Deutsch/Italienisch/Französisch)

Klar, Eigenlob stinkt. Aber das ist uns egal. Deshalb promoten wir uns jetzt einfach schamlos selbst. Auf unserer Website der Wissenschafts-Olympiade finden Sie laufend neue Inhalte zur Physik, aber auch zu anderen Naturwissenschaften, oder zu den Fächern Geographie, Philosophie, Informatik und Robotik. Wir bieten Ihnen auch alle Skripte und Infos darüber, wie sich Schülerinnen und Schüler für die Wettbewerbe anmelden können. Die Olympiaden sind ein einmaliges Erlebnis, das sich keine Physikbegeisterte und kein Physikbegeisterter entgehen lassen sollte! Ist das nicht ein Hit, der die Goldmedaille verdient? Das war eine rhetorische Frage – natürlich, hat ja unser objektives Ranking so ergeben.

 

Das war unsere Hitparade der 20 besten Physik-Medien. Wir hoffen, Sie haben Ihnen gefallen und wir dürfen Sie nächstes Mal wieder begrüssen, wenn wir mit mehr Hits aus der Wissenschaft für Sie aufwarten. Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Freude mit unserer Hitparade und eine gute Zeit. An der Tastatur für Sie war Luc Schnell, die Redaktion übernahm Mirjam Sager.

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