Schweizer Informatik-Talent gewinnt Bronzemedaille in Ungarn
Vom 23. bis 29. August fand in Nagykanizsa, Ungarn die Zentraleuropäische Informatik-Olympiade statt. Über 50 Jugendliche aus 13 Ländern nahmen teil – einige aus der Ferne, andere vor Ort. Die vier Sieger der Schweizer Informatik-Olympiade stiegen in den Nachtzug, um in Ungarn um die Wette zu programmieren.
Von links nach rechts: Lukas Münzel, Joël Huber, Johannes Kapfhammer und Timon Gehr (Leaders), Tobias Feigenwinter, Jonas Meier (Bild: Johannes Kapfhammer)
Joël Huber (Bild: Johannes Kapfhammer)
Lukas Münzel bei der Prüfung. (Bild: Central European Olympiad in Informatics)
Von links nach rechts: Lukas Münzel, Joël Huber, Jonas Meier, Timon Gehr, Tobias Feigenwinter, Johannes Kapfhammer (Bild: Johannes Kapfhammer)
Joël Huber und Jonas Meier in der Bibliothek des Schloss Festetics. (Bild: Central European Olympiad in Informatics)
Joël Huber gibt ein Interview für's ungarische Lokalfernsehen. (Bild: Johannes Kapfhammer)
Joël Huber wurde mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet.
Ein dicht gepacktes Programm
Wegen der Coronavirus-Pandemie mussten dieses Jahr die meisten internationalen Wissenschafts-Olympiaden digital durchgeführt werden. Die Zentraleuropäische Informatik-Olympiade stellt eine Ausnahme dar. Eine virtuelle Version stand zwar zur Verfügung für jene, die nicht einreisen konnten oder wollten. Die meisten Teilnehmenden trafen sich aber nicht in einer Videokonferenz, sondern im ungarischen Städtchen Nagykanizsa - mit Sicherheitsabstand und Schutzmasken. Neben den Prüfungen warteten zahlreiche Freizeitaktivitäten auf die jungen Informatik-Talente. Nach einer Begrüssungszeremonie mit musikalischer Begleitung gab es eine Bootsfahrt auf dem Plattensee, einen Orientierungslauf, eine Schlossbesichtigung, eine Grillparty und vieles mehr. Für die Jugendlichen war der Wettbewerb auch eine Gelegenheit, Gleichgesinnte aus anderen Ländern kennenzulernen. „Ich habe viele Leute mit ähnlichen Interessen getroffen“, erzählt Lukas Münzel. Besonders viel Spass machten ihm die Kartenspiele mit anderen Teilnehmenden. „Am letzten Abend haben wir acht Stunden am Stück Karten gespielt!“.
Knifflige Prüfungen
Am 25. und 27. August fanden zwei fünfstündige Prüfungen statt. „Das Niveau an der Zentraleuropäischen Informatik-Olympiade ist hoch“, meint Timon Gehr, ein Freiwilliger der Informatik-Olympiade, der als Teamleiter mit nach Ungarn kam. Eine Aufgabe, die den Teilnehmenden besonders viel Kopfzerbrechen bereitete, bestand darin, ein gegebenes Strassennetz aus geradlinigen Strassen mit weiteren solchen Strassen zu ergänzen, so dass das Strassennetz verbunden ist, es jedoch keine Strassen gibt, die sich kreuzen oder eine Rundfahrt erlauben. Um solche Aufgaben erfolgreich zu lösen ist viel Kreativität und logisches Denken gefragt. Auch Übung ist wichtig. Joël Huber erklärt, er habe sich mit Aufgaben von vergangenen Olympiaden auf den Wettbewerb vorbereitet. Mit seiner Leistung ist er alles in allem zufrieden, auch wenn er auf eine Silbermedaille gehofft hatte. Joël, Jonas, Lukas und Tobias werden ihre Fähigkeiten im September erneut unter Beweis stellen – an der Internationalen Informatik-Olympiade. Diese wird, anders als die Zentraleuropäische Informatik-Olympiade, allerdings ausschliesslich online abgehalten.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.