Unser Ziel ist es, allen Jugendlichen eine faire und barrierefreie Teilnahme zu ermöglichen. Ein neu erstelltes Konzept zeigt auf, wie wir gewisse Barrieren beseitigen können für Jugendliche mit einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung, Behinderung oder chronischen Krankheit.
Bild: Marcel Strauss via Unsplash
Welche Barrieren gibt es?
Es gibt einige Beispiele dafür, was Jugendliche in ihrer Olympiaden-Teilnahme behindern kann: Der Zugang zu einem Raum, die Lesbarkeit von Dokumenten, die Bedienung von technischen Geräten und Laborutensilien. Oder auch die Einrichtung eines Arbeitsplatzes oder der Reiseweg. Unter Behinderung verstehen wir, was im Schweizer Behindertengleichstellungsgesetz steht:
"Behinderung ist keine fixe Eigenschaft einer Person, sondern das Ergebnis zwischen der Wechselwirkung zwischen Hindernissen in der Umwelt und vorhanden Funktionseinschränkungen."
Im Sinne einer chancengerechten Bildung versuchen wir, Hindernisse bestmöglich zu beseitigen. Wir geben keine Musterlösungen vor, sondern suchen im Austausch mit den Jugendlichen und den entsprechenden Olympiaden nach individuellen Lösungen. Da die Jugendlichen sich und ihre Möglichkeiten selbst am besten kennen, ermutigen wir sie, aktiv mit uns Kontakt aufzunehmen.
Was können wir tun?
Bei der Geschäftsstelle der Wissenschafts-Olympiade nehmen wir die Bedürfnisse und Anfragen von Jugendlichen mit einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung, Behinderung oder chronischen Krankheit entgegen. Im Rahmen des Machbaren erarbeiten wir gemeinsam mit den einzelnen Olympiaden geeignete Lösungen für die Teilnehmenden, dabei können wir die Prüfungs- aber auch die Lernsituation in Workshops, Lagern und Reisen anpassen.
Um einen fairen Wettbewerb zu garantieren, verändern wir nichts an den Prüfungsresultaten, sondern lediglich an den Prüfungsmodalitäten, wie bspw. der zur Verfügung stehenden Prüfungszeit. Weitere Möglichkeiten sind beispielsweise die Organisation von Transporthilfen, die Einrichtung eines geeigneten Arbeitsplatzes, die Unterstützung durch eine Assistenzperson, der Einsatz von spezifischen Hilfsinstrumenten oder die Anpassung der Lernmaterialien.
Nachteilsausgleiche bei den Olympiaden
Bei der Ausarbeitung von unterstützenden Massnahmen orientieren wir uns an den Empfehlungen für Schweizer Gymnasien zur Vergabe von Nachteilsausgleichen. Nachteilsausgleiche sollen angemessen, verhältnismässig, vertretbar, kommunizierbar und transparent sein. Der Nachteilsausgleich kann mündlich oder schriftlich in einer Vereinbarung festgehalten werden. Dabei nehmen wir den Datenschutz der Teilnehmenden ernst und besprechen mit ihnen, welche persönlichen Angaben in welcher Form kommuniziert und festgehalten werden dürfen.
Detailliertere Informationen und Empfehlungen sind in unserem Konzept und auf unserer Webseite nachzulesen. Wir hoffen, dass durch diese Anpassungen alle interessierten Jugendlichen bei den Olympiaden optimal lernen, forschen und tüfteln können.
Das Konzept wurde im Rahmen des Projektes "Chancengerechte Bildung" erarbeitet. Nicole Schäfer freut sich über weitere Inputs und Ideen für barrierefreie Olympiaden und zum Konzept.