01.04.2019

Sapere | Suggerimenti

Essays der Gewinnerinnen

In voller Länge: Die Essays von Oona und Arianna, Gewinnerinnen der Philosophie-Olympiade. Ihre Themen: positive Diskriminierung sowie Lust und Begehren. Viel Spass beim Lesen!

Essay von Oona Wälti (Gymnasium Neufeld, BE)

Thema: «Auf positive Diskriminierung zu verzichten, bedeutet zu sagen, dass nichts mehr gegen Diskriminierung zu tun ist. » 

 

So lautet ein Zitat von Coretta Scott King. Ich verstehe diese Aussage so: Wenn eine Institution gezielt darauf verzichtet, durch Massnahmen schlechter gestellte Bevölkerungsgruppen zu bevorteilen, so ist die Diskriminierung dieser Bevölkerungsgruppe schon so tief in dieser Institution verankert, dass es schwierig ist gegen diese vorzugehen und dass diejenigen, die positive Diskriminierung verurteilen, auch nichts gegen Diskriminierung vornehmen wollen. In diesem Essay will ich mich mit der Frage auseinandersetzen, welchen Wahrheitsgehalt dieses Zitat hat. Diese Frage ist insofern wichtig, als dass wir als Gesellschaft anstreben sollten, so fair und gerecht wie möglich zu sein und allen die gleichen Chancen zu bieten. Und ich deshalb der Meinung bin, dass die positive Diskriminierung ein Mittel sein kann, um diese Gleichheit zu erreichen. Um aber meine Frage zu beantworten, werde ich zuerst auf Gründe eingehen, warum man überhaupt auf positive Diskriminierung verzichtet und versuche nachher Gegengründe zugeben, warum es wichtig ist dies nicht zu tun. Danach werde ich auf das Zitat selbst eingehen und mit Hilfe der vorherigen Erkenntnisse erläutern, warum es wahr ist.

 

Ich definiere positive Diskriminierung gemäss unserem Aufgabenblatt: «die positive Diskriminierung bezeichnet gesellschaftspolitische Massnahmen, die der negativen Diskriminierung sozialer Gruppen in Form gesellschaftlicher Benachteiligung durch gezielte Vorteilsgewährung entgegenwirken sollen.» Ein Beispiel dafür wäre Frauenquoten, die in einigen Firmen, vor allem in Führungspositionen eingeführt wurden. Das bedeutet, dass eine bestimmte Anzahl an Frauen in Führungspositionen eingestellt werden sollten, da dort der Frauenanteil relativ tief ist. Es kann dann also sein, dass bei einer Beförderung aufgrund dieser Quote, eine Frau bevorzugt wird, die vielleicht weniger Joberfahrung hat, oder allgemein weniger qualifiziert ist, als ein männlicher Bewerber. Dies ist ein Grund, weshalb sich viele gegen Frauenquoten, oder Quoten im Allgemeinen aussprechen, da es durchaus möglich ist, dass eine Person den Job oder die Beförderung erhält, die vielleicht gar nicht am besten geeignet wäre. Das führt nachher wiederum dazu, dass die Firma oder die Institution nicht ihre bestmögliche Leistung vollbringen kann.

 

Ich stimme dieser Aussage zu, es ist möglich, dass eine weniger qualifizierte Person die Stelle erhält und es ist auch möglich, dass die Firma, dadurch Verluste machen könnte. Aber das Argument ist darauf eingestellt, dass bei dem Prozess der Beförderung oder Neueinstellung immer objektiv die Person ausgewählt wird, die am besten für die Stelle geeignet ist. Es kann aber der Fall sein, dass die Person die ausgewählt wurde, aufgrund von persönlicher Voreingenommenheit des Zuständigen oder der Zuständigen für die Einstellung ausgewählt wurde. Es muss also nicht unbedingt stimmen, dass eine Person eingestellt wird die am besten geeignet ist, sondern nur, dass eine Person eingestellt wird, von der der oder die Vorgesetzte meint, sie wäre am besten geeignet. Oft ist diese persönliche Voreingenommenheit zugunsten von Männern, oder allgemein bessergestellten Bevölkerungsschichten, die positive Diskriminierung würde dem also gegenwirken.

 

Ein Gegenvorschlag, der dann oft dazu geäussert wird, ist, dass man bei Bewerbungen alles, was auf Geschlecht oder Ethnie hindeutet, zum Beispiel Bild oder Name, auslassen sollte und die Entscheidung dann nur aufgrund der Qualifikationen des Bewerbers fällt. Dies ist eine Lösung für das Problem mit der Voreingenommenheit, aber das heisst nicht, dass das grundlegende Problem, der Mangel an Frauen in Führungspositionen, gelöst ist. Denn es gibt nun mal mehr Männer als Frauen, die sich für diese Positionen bewerben. Ausserdem wird diese Form von Bewerbung nach meinem Wissen noch eher selten eingesetzt. Jetzt könnte man sagen: «Wenn es mehr Männer gibt, die sich bewerben, heisst das halt, dass sich Männer eher für solche Stellen interessieren. Man muss doch die Frauen nicht dazu zwingen, einen Job auszuführen an dem sie sowieso kein Interesse haben. Wieso braucht es also mehr Frauen, wenn die meisten sehr wahrscheinlich gar keine Führungsposition wollen. »

 

Meine Antwort darauf lautet, ja, es ist so, dass sich weniger Frauen für Führungspositionen bewerben, das heisst aber nicht, dass nicht zukünftig mehr Frauen diese Stellen wollen. Ein Beispiel: Bis Mitte 20. Jahrhundert, war es sehr unwahrscheinlich, dass man als Mädchen das Gymnasium besuchen durfte, geschweige denn eine Universität. Damals hat man auch gesagt, Mädchen sind halt eher dafür gemacht Hausfrauen zu sein, oder Sekretärinnen zu werden, aber nicht Akademikerinnen. Jedoch besuchten mit der Zeit auch immer mehr Mädchen das Gymnasium und gingen an die Universität. Bis es heute sogar mehr Mädchen, als Jungs an den Gymnasien in der Schweiz gibt. Warum haben diese Mädchen also nicht einfach vom Anfang an eine Mittelschule besucht? Weil sie selbst davon überzeugt waren, dass das Gymnasium nichts für sie ist, weil die Gesellschaft es ihnen so gesagt hat. Es brauchte also einige Vorreiterinnen, die den anderen als Vorbild dienten und ihnen zeigten, dass Bildung etwas für alle sein sollte, nicht nur Männer.

 

Das ist womöglich der wichtigste Grund, für die positive Diskriminierung, man schafft Vorbilder, die zeigen, dass ein bestimmter Job nicht typisch für Männer sein muss, dass Frauen das Gleiche tun können, wie die Männer. Ein Angriffspunkt, den mein Beispiel mit dem Gymnasium bietet ist folgender: Die Anzahl an Mädchen und Jungs hat sich über die Zeit selbst ausgeglichen, wieso muss man dann Quoten einführen? Die Quoten sind vielleicht nicht der Auslöser für den Prozess, aber sie beschleunigen ihn immens. Wir sollten nicht für jede gesellschaftliche Veränderung Jahrhunderte lang warten, denn solange hat es gedauert, bis Frauen auch nur annähernd gleichgestellt wurden. Wenn man eine gesellschaftliche Ungleichheit erkennt, sollte man alles daransetzen, sie so schnell und so effizient wie möglich zu begleichen. Führt man jetzt also Quoten ein, so werden schneller mehr Vorbilder geschaffen, was dann dazu führt, dass mehr Frauen überhaupt auf die Idee kommen eine Führungsposition einzunehmen. Quoten sind nicht für immer, sie bleiben lediglich solange in Kraft, bis sich genügend Frauen von selbst bewerben.

 

Ein weiteres Argument dagegen, dass oft geäussert wird ist, dass Quoten nur dazu führen, dass man Frauen noch mehr diskriminiert, da die Männer dann wütend darauf sind, dass sie bessere Chancen erhalten als sie. Aber das ist eigentlich keine Kritik an der positiven Diskriminierung, oder an Quoten selbst, sondern an unserer Gesellschaft. Wenn man ein solches Bild von den Menschen hat die momentan die meisten Führungspositionen belegen, sollte man dann nicht gerade wollen, dass eine Durchmischung stattfindet? Für mich zeigt diese Kritik nur noch mehr, dass sowieso schon ein negatives Frauenbild in den Köpfen einiger herrscht, da sie wütend auf die benachteiligte soziale Gruppe sind, die lediglich versucht ihren Stand in der Gesellschaft zu verbessern. Wir können auch nicht erwarten, dass sich ihr Bild von Frauen ändert, wenn vielen Männern Frauen nur untergestellt oder gleichgestellt sind.

 

Ein anderes Beispiel für die positive Diskriminierung findet man in den USA. An einigen Universitäten in den USA, werden nämlich Afro-Amerikaner in gewissen Bereichen den Weissen vorgezogen. Dies führte zu Empörung unter einigen Weissen, da ein Schwarzer eher ein Stipendium bekommt, als ein Weisser, auch wenn ihre Leistungen gleich gut sind, oder der Weisse sogar etwas bessere Noten hat. Diese Empörung obwohl die USA eine ausgeprägte Geschichte mit Rassismus hat und eine durchschnittliche afro-amerikanische Familie weniger verdient als eine Weisse und somit auch weniger Chancen darauf hat eine Universität zu besuchen. Viele schwarze Familien sind also in einem Kreis von Armut gefangen, da man für gut bezahlte Berufe oft eine Ausbildung an einer Universität benötigt, die in den meisten Fällen sehr teuer sind. Wenn beide Elternteile keine höhere Ausbildung erhalten haben, sind die Chancen kleiner, dass sie ihre Kinder auf eine Universität schicken können, diese Kinder können dann wiederum ihren Kindern keine gute Ausbildung verschaffen. Dieser Armutszirkel ist nicht zuletzt auf die Unterdrückung der Schwarzen, durch die Weissen zurückzuführen. Die Bevölkerungsschicht, die also für diese Ungleichheit verantwortlich ist, will nicht nur nichts dagegen tun, sondern seht sich selbst in der Opferrolle, wenn andere etwas gegen die Missstände unternehmen wollen.

 

Ich bestreite nicht, dass es unfair ist, für einen weissen Bewerber, der sich vielleicht sehr viel Mühe gegeben hat in der Schule, damit er ein hochstehendes College besuchen kann und welcher nicht aufgenommen wurde, weil er der falschen Bevölkerungsgruppe angehört. Es ist aber noch unfairer, es schon von Geburt an schwieriger zu haben als andere, nur aufgrund von der eigenen Hautfarbe. Mir ist auch bewusst, dass Armut nicht nur ein Phänomen unter Schwarzen ist und dass es in den USA auch viele verarmte weisse Familien gibt. Diese Verarmung ist aber nicht durch eine systematische Diskriminierung entstanden. In diesem Fall geht es bei der positiven Diskriminierung nicht darum die Armut zu bekämpfen, sondern darum, das Hindernis zu verkleinern, dass einen Grossteil der afro-amerikanischen Bevölkerung davon abhaltet, die gleichen Chancen, wie die weisse Bevölkerung zu erhalten. Die Resistenz gewisser Teiler der weissen Bevölkerung gegen diese Veränderung, zeigt nur wie wenig sie bereit sind, gegen diese Missstände zu tun.

 

So komme ich schon zum grundlegenden Problem: Wenn eine Institution darauf verzichtet, eine bessergestellte Bevölkerungsschicht für eine gewisse Zeitspanne, nur auf einer gewissen Ebene zu benachteiligen, zeigt das, dass es dieser Institution immer noch wichtiger ist, nur der bessergestellten Bevölkerungsschicht zu helfen, anstatt für eine zukünftige Gleichheit aller zu arbeiten. Die Bedürfnisse einer Bevölkerungsschicht werden also immer noch als wichtiger eingestuft, als die Bedürfnisse aller. Es zeigt, dass die führende Bevölkerungsschicht nur solange dazu bereit ist, etwas gegen Diskriminierung zu tun, bis sie selbst Opfer bringen, und für einmal ihren Platz an der Spitze aufgeben muss. Zu sagen, Frauenquoten einzuführen ist schlecht, da es dadurch sein könnte, dass eine Firma an Umsatz verliert, bedeutet anders formuliert: Geld ist uns wichtiger als die Bekämpfung sozialer Missstände. Die Bekämpfung der Diskriminierung wird also immer hinter der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse stehen. Solange die gesellschaftliche Elite, die unsere Entscheidungen trifft, der bessergestellten Bevölkerungsschicht angehört, wird die Diskriminierung nicht überwunden werden können, da nichts gegen das Hindernis getan wird, dass die Benachteiligten davon abhält, überhaupt in der Gesellschaft aufzusteigen. Indem sie also auf positive Diskriminierung verzichten, sagen sie, dass ihnen nichts daran liegt etwas gegen Diskriminierung vorzunehmen.

 

In diesem Essay habe ich gezeigt, dass sich Coretta Scott Kings Zitat bestätigen lässt und dass die positive Diskriminierung ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Diskriminierung ist. Ich bin mir bewusst, dass auch meine Argumentation nicht lückenlos ist. Zum Beispiel habe ich mich auf historische Begebenheiten gestützt, dass kann ein Problem werden, da ich natürlich ein Beispiel genommen habe, dass meine These stützt, es vielleicht aber auch andere Beispiele gibt, die genau das Gegenteil aussagen. Ausserdem bin ich von der Annahme ausgegangen, dass es weniger Frauen in Führungspositionen gibt, weil sie es sich nicht zutrauen oder einfach gar nie daran gedacht haben eine solche Stelle zu belegen. Das ist natürlich im Prinzip dasselbe, wie davon auszugehen, dass die Entscheidung, wer eine Stelle erhält objektiv ist, und dabei immer der beste Kandidat ausgewählt wird. Des Weiteren gehe ich auch davon aus das positive Diskriminierung und Quoten funktionieren, ich weiss aber zu wenig über Studien darüber, um sagen zu können, ob sie bei der Bekämpfung von Diskriminierung helfen oder nicht. Ich bin auch nicht darauf eingegangen, dass es vielleicht bessere Wege geben könnte, um negative Diskriminierung zu bekämpfen. Es wäre also spannend dieses Zitat nochmals zu analysieren, mit mehr Informationen und Studien, die meine Thesen stützen.

 

Essay de Arianna Volpi (Institut Florimont, GE)

Sujet : « Il est clair que nous pouvons jouir de choses que nous ne désirons pas et désirer des choses dont nous ne jouissons pas. Il semble donc que toute analyse du plaisir en terme de désir est vouée à l’échec. » (Elinor Mason, « The nature of Pleasure : A critique of Feldman »)

               

Tout d’abord, le désir, pouvant se traduire par une envie ou une volonté, et le plaisir, sentiment positif, de satisfaction, sont étroitement liés et l’un semble découler de l’autre. Toutefois, selon Elinor Mason, « Il est clair que nous pouvons jouir de choses que nous ne désirons pas et désirer des choses dont nous ne jouissons pas. Il semble donc que toute analyse du plaisir en terme de désir est vouée à l’échec. ». Il semblerait alors, d’après sa thèse énoncée au sein de « The nature of Pleasure : a Critique of Feldman », que le plaisir et le désir ne vont pas forcément ensemble : le plaisir ne correspondrait pas à l’accomplissement d’un désir et leur mise en relation n’aboutirait pas. Ainsi, dans quelle mesure, le plaisir ne serait-il pas une conséquence intimement liée au désir ? Le plaisir n’a t-il pas de rapport avec la notion de désir ? Quelle serait donc la source du plaisir ? En premier lieu, s’il semblerait que le plaisir est procuré par la satisfaction de nos désirs, désir et plaisir peuvent cependant ne pas être associés et ces deux notions peuvent également être conflictuelles et indépendantes l’une de l’autre.

 

                Selon l’opinion commune, le plaisir pourrait dépendre des désirs et être procuré par leur satisfaction. Ainsi, l’analyse du plaisir en termes de désir pourrait être possible. Il semblerait que lorsque nous désirons une chose, ce qui découlerait de notre désir serait un sentiment positif, comme de réussite et de bonheur liée à son accomplissement. Cette sensation immédiate et temporaire est uniquement liée à l’accomplissement de son désir. En imaginant avoir l’envie d’une glace, cette envie n’étant pas un besoin, car ce n’est pas une nécessité vitale, mais un désir, lorsque l’on éprouve ce désir, notre but est de le satisfaire afin d’éprouver un sentiment d’apaisement et de bien-être et donc du plaisir. Nous allons, alors nous procurer l’objet du désir ce qui va nous apporter du plaisir. Le plaisir semblerait donc une simple conséquence, ou même le but ultime, du désir. Ainsi, le plaisir pourrait être dans un premier temps analysé en termes de désir si le seul but le seul élément fournit par le désir serait le plaisir dans le cadre d’une relation simple désir-plaisir.

 

De plus, il semblerait possible associer le plaisir au désir mais également l’analyser en termes de désir si l’un et l’autre s’accompagnent. Selon Epicure, en effet, nos désirs peuvent aboutir au plaisir dans la mesure où une vie heureuse est possible par la satisfaction de ces derniers. Le plaisir qu’ils procurent dépend, tout de même de leur nature : il faut ainsi différencier plusieurs types de désirs. Certains sont alors primaires et vitaux : ce sont les besoins. Ces besoins, en tant que nécessités à la vie, diffèrent des désirs et ne nous apportent pas de réel plaisir car nous ne pouvons pas vivre sans eux. Ensuite, il y a des désirs positifs, qui peuvent être source de plaisir, et d’autres, néfastes, qu’il faut éviter. Le plaisir pourrait donc découler de l’accomplissement du type de désirs positifs et dans ce cas être analysé en terme de désir. Si une vie heureuse est possible par le biais de l’acceptation et de l’accomplissement de ses désirs, le plaisir est alors une conséquence du désir, étroitement liée à ce dernier. C’est pourquoi, il semblerait que désir et plaisir s’accompagnent.

 

                En outre, il semblerait que le but premier du désir soit sa satisfaction et ainsi un quelconque plaisir. C’est le cas notamment au niveau de relations amoureuses. Selon Aristote, en effet, le désir que l’on éprouve pour une personne disparait quand il est accompli : le plaisir découlerait donc du désir et en marquerait également le point final. Dans ce cas, le plaisir, en tant que suite au désir, pourrait être analysé en terme de désir. C’est-à-dire que le plaisir découlerait directement du désir et de la volonté de l’accomplir. Le plaisir succède le désir et précède l’ennuie. Néanmoins, le plaisir découlerait directement du désir. C’est pourquoi, il serait possible qu’une analyse du plaisir en terme de désir existe.

 

Toutefois, il est vrai que nous pouvons désirer ce qui ne nous procure pas de plaisir ou avoir du plaisir grâce à ce que nous ne désirons pas. Dans ce cas, le plaisir ne correspondrait pas forcément au désir et leur relation devient alors plus conflictuelle. En effet, le plaisir provient également d’évènements, d’actions ou de choses que nous ne désirons pas. Nous ne savons pas que telle ou telle chose procurerait un plaisir mais c’est le cas. Le plaisir peut être inattendu et n’être alors pas conséquence du désir. L’analyse du plaisir en termes de désir ne serait donc pas adaptée. Par exemple, une chose que nous ne désirons pas peut nous procurer un plaisir, comme si nous mangeons un aliment nouveau que nous ne désirons pas réellement, du moins que nous n’avons pas conscience de désirer, et que nous découvrons que cet aliment nous procure du plaisir. Le plaisir peut exister sans désir. Le plaisir semble alors autonome et indépendant du désir.

 

                Par ailleurs, il est également possible que les choses que nous désirons ne soient pas source de plaisir. Nous pouvons nous rendre compte que ce qu’on pensait source de plaisir ne le soit pas. On peut ainsi désirer des choses que l’on n’apprécie pas ou ne pas ressentir de plaisir en accomplissant notre désir : si on éprouve le désir de manger une glace, le fait de manger cette glace pourra certes être source de plaisir mais ceci n’est pas une obligation ni un cas général et universel, dans le cas où la glace n’est pas bonne par exemple. De surcroit, l’exemple du sadomasochisme pourrait en témoigner car le but de ce désir est la souffrance plus que le plaisir : le but est donc quelque chose dont nous ne jouissons pas. Le plaisir pourrait tout de même être procurer par la souffrance même. C’est pourquoi Platon soutient que le désir est la source de perdition de l’homme et le plaisir ne serait présent uniquement que lorsque le désir lui-même est absent. En effet, lorsque l’on désire quelque chose, notre but étant alors de satisfaire ce désir, un sentiment négatif est présent. La frustration découlerait alors du désir et non pas le plaisir. On serait alors à la recherche permanente de satisfaire un désir pour le plaisir mais ce dernier ne serait pas réellement atteint. Le désir nous procurerait ainsi une éternelle souffrance et l’ennui remplacerait le plaisir, comme d’après Schopenhauer selon lequel, « notre vie est comme un pendule qui oscille entre souffrance et ennuie ».  L’analyse du plaisir en tant que désir serait alors vouée à l’échec et l’existence même du plaisir remise en cause.

 

Le désir serait également la source de perdition de l’homme et le plaisir ne pourrait être atteint qu’en s’en affranchissant définitivement. Une analyse du plaisir en termes de désir serait alors impossible dans la mesure où le désir est vu comme quelque chose de négatif, néfaste. Le désir et le plaisir ont une relation conflictuelle d’éternelle insatisfaction. Leur relation même est à remettre en cause si l’assouvissement de l’un entraine la perte de l’autre. Si on obtient ce que l’on désire, on éprouve du plaisir et le désir n’est plus présent : si on veut manger une glace, réaliser cette action pourra nous procurer du plaisir mais le désir de manger une glace ne sera plus présent. Le désir et le plaisir ne peuvent pas cohabiter. L’analyse du plaisir en termes de désir n’est non seulement vouée à l’échec mais aussi inexistante et impossible.

 

                Pour conclure, même s’il semblerait que le plaisir découle de la réalisation de ce que l’on désire et ainsi que plaisir et désir soient des notions indissociables et qu’une analyse du plaisir en termes de désir soit plausible ; l’étude de cette relation et de cette analyse révèlerait en fait que le désir ne procure pas forcément du plaisir et que le plaisir ne résulte pas nécessairement d’un désir préexistant. Ainsi, non seulement l’analyse du plaisir en termes de désir serait vouée à l’échec, mais elle serait aussi erronée et illusoire. Le plaisir ne se réduit donc pas à une conséquence du désir et leur relation même peut être remise en cause, l’un n’impliquant pas forcément l’autre.

 

Arianna und Oona haben die Philosophie-Olympiade 2019 gewonnen. Die Hintergründe gibt es in der Medieninfo.

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