Junge Tüftlerinnen und Tüftler ausgezeichnet für ihre Energiespar-Roboter
Sie mögen den Nervenkitzel. Und sie haben gelernt, wie man Roboter baut und programmiert: Am Samstag, 19. Juni traten 80 Kinder und Jugendliche zum Schweizer Final der World Robot Olympiad WRO in Aarburg (AG) an. Die drei Gewinnerteams holten sich das Ticket für das grosse internationale Finale im November 2021.
Blick auf den Schiri: Wie viele Punkte gibts? Alle Bilder: WRO Schweiz
"Wir hatten Spass beim Girls' Workshop und haben viel gelernt", sagen Mira, Elizabeth und Rebecca.
Zwischen den Spielrunden feilten die Teilnehmenden an ihren Codes.
Robo girls in Aktion. Das Projekt "Mehr Girls in Robotik!" zeigt Wirkung, der Frauenanteil liegt bei 35%.
Teamarbeit und Konzentration bei der Nachmittagschallenge.
Elias Looser und Elias Zimmerli von Madetswil ZH gewinnen den 1. Platz der Kategorie Elementary.
Mael Strasser und Quirin Meier aus Scherz AG gewinnen den 1. Platz in der Kategorie Junior.
Aaron Griesser (Wolfhausen ZH) und David Jenny (Weesen SG) gewinnen den 1. Platz der Kategorie Senior.
Seit Januar 2021 arbeiten die 33 Finalteams an ihren Robotern. «Wir haben jeden Samstag getüftelt», erzählen die Schüler Benoît und Audrey (Team Les Robbis) aus der Romandie. «Klar möchten wir den Wettbewerb gewinnen». Der Finaltag besteht aus zwei Teilen: Am Morgen gab es drei Läufe auf einem Spielfeld, bei denen der Roboter bestimmte Aufgaben ausführen musste. Diese waren in Geschichten rund ums Thema «PowerBots – The Future of Energy» eingebettet. So mussten die Maschinen Glühbirnen durch LED-Lampen ersetzen oder Häuser mit erneuerbaren Energiequellen ausstatten. Am Nachmittag folgte eine Challenge mit unbekannten Aufgaben, der Roboter musste neu programmiert und umgebaut werden.
Der Roboter von "Les Robbis" am Online-Regionalwettbewerb
«Robotik ist für mich wie Sport»
Besonders der 2. Finalteil komme bei den Teams gut an, erzählt Markus Born, Organisator der Olympiade: «Hier können sie zeigen, wie selbstständig sie arbeiten und wie kreativ ihre Lösungsideen sind.» Teilnehmer Roman findet die Olympiade toll, weil sie eine Mischung aus Training und Wettkampf ist. «Es ist wie beim Sport: Man kann sich gut vorbereiten und am Spieltag selbst den anderen Teams zeigen, woran man gearbeitet hat.» Den Austausch mit den Teilnehmenden schätze er sehr, er lerne immer wieder Neues dazu.
Der Lerneffekt
Nebst dem fachlichen Wissen eignen sich die Kinder und Jugendliches weitere Fähigkeiten an: Wie man als Team zusammenarbeitet oder damit umgeht, wenn etwas nicht nach Plan läuft. «Manchmal nervt es, wenn der Roboter nicht das tut, was man von ihm will», erzählt Mira vom Team Squirrel Power. Trotzdem gefalle ihr das Bauen und Programmieren und sie habe den Finaltag genossen: «Es war ein besonderer Tag, mit viel Aufregung und Spannung.» Mira und ihre Teamkolleginnen Elizabeth und Rebecca waren Teil des Projekts «Mehr Girls in Robotik!», mit dem es der WRO Schweiz 2021 gelungen ist, den Mädchenanteil auf 35% zu erhöhen.
Vom Hobby zum Beruf?
Die Robotik-Olympiade will das Interesse von Kindern und Jugendlichen für Robotik fördern. Bei den 8-bis 19-jährigen FinalistInnen ist dies gelungen: Benoît aus Fribourg zählt Robotik inzwischen zu seinen Hobbies. Seine Teamkollegin Audrey sagt: «Ich habe jetzt Lust Ingenieurin zu werden.» Auch die Zweitplatzierte Zürcherin Laura (Team Robo girls) will sich nach der Olympiade weiterhin mit Motoren, Sensoren und Codes beschäftigen. «Besonders gefällt mir, dass es nicht nur eine Lösung für ein Problem gibt, sondern immer ganz viele.» Die Teilnahme an der WRO hat einen weiteren Vorteil, erzählt Roman: «Ich habe eine Lehrstelle als Informatiker gesucht, mein Engagement bei der Olympiade kam bei meinem jetzigen Ausbildungsplatz gut an!»
Resultate
Elementary (8-12 Jahre)
Junior (13-15 Jahre)
Senior (16-19 Jahre)
1. Platz
Qualifiziert für die WRO 2021 in Deutschland
Elias2
Elias Looser und Elias Zimmerli, Madetswil ZH
AVALOQ
Mael Strasser und
Quirin Meier, Scherz AG
bin_rädi
Aaron Griesser (Wolfhausen ZH) und David Jenny (Weesen SG)
2. Platz
Robo girls
Laura Keller, Luana Buchli und Noemi Frometa, Aeugst am Albis ZH
WALL-E
Nino Frey (Roggwil BE) und Amos Schneider (Schmiedrued AG)
Flawil Beavers
Philipp Kündig und Damian Hardegger, Flawil SG
3. Platz
ANTILIC
Lino Sutter, Tim Schaufelberger und Angelos Daroukakis, Hinwil ZH
Robo Matik Vitamine
Iwo und Bruno Nagorny, Mellingen AG
Piepschuim
Rafael Brönniman (Wernetshausen ZH) und Lukas Székely (Wetzikon ZH)
Die World Robot Olympiad ist ein internationaler Wettbewerb für Kinder und Jugendliche. Sie findet seit 2004 statt, jedes Jahr in einem anderen Land. Seit 2013 ist auch die Schweiz mit dabei. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für Robotik, Technik und Informatik zu begeistern und einen Beitrag zur MINT-Förderung zu leisten. Der Verein WRO Schweiz führt die Olympiade in freiwilliger Arbeit durch. Seit 2017 ist er Mitglied der Wissenschafts-Olympiade (WO) mit ihren Wettbewerben in Biologie, Chemie, Geographie, Mathematik, Informatik, Philosophie, Physik und Wirtschaft. Die nächste Robotik-Olympiade wird im Januar 2022 ausgeschrieben.