Schweizer Kinder und Jugendliche gewinnen Olympiade mit genialen Robotern
Am 24. Juni versammelten sich 52 Teams aus je zwei bis drei 8- bis 19-Jährigen in Hausen (AG), um am Schweizer Finale der World Robot Olympiad (WRO) teilzunehmen. Die Teilnehmenden hatten im Vorfeld Roboter entworfen, die Probleme im Ozean lösen können – auf dem Spielfeld und im Falle eines Teams auch in der echten Welt. Auf die Gewinnerinnen und Gewinner wartet nun eine weite Reise.
Die Finalistinnen und Finalisten der Schweizer Robotik-Olympiade liessen in einer Turnhalle in Hausen dutzende Lego-Roboter über bunte Spielfelder sausen. (Alle Bilder: Herbert Wirz, WRO Schweiz).
Team B.A.M schaut dem Schiedsrichter genau auf die Finger.
Leandra Koch und Elias Looser sind robo-sapiens (Elementary 1. Platz und RobotDesign Award).
Svenja und Simon Felber sind Balda7strich3 (Junior 1. Platz und RobotDesign Award)
Quirin Meier und Mael Strasser sind Robolution (Senior 1. Platz)
Juno Baumgartner und Ronja Eugster sind JuRoBo11 (Elementary 2. Platz)
Daniels Freimanis und Sebastian Eger sind RoboMatik New Generation (Junior 2. Platz)
Damian Hardegger und Philipp Kündig sind Flawil Beavers (Senior 2. Platz)
Anton Zimmermann (links) und Aleksandr Pashkov sind RoboMatik Mutation (Elementary 3. Platz)
Mark Haller, Melissa Li und Freya Möller sind MIM Robotik (Junior 3. Platz)
Julian von Hoff (links) und Jesse Born sind Robofactory (Senior 3. Platz).
Bethany Azaria und David Bänziger nahmen an der neuen Kategorie "Future Innovators" teil.
Am vergangenen Samstag liessen die Finalistinnen und Finalisten der Schweizer Robotik-Olympiade in einer Turnhalle in Hausen dutzende Lego-Roboter über bunte Spielfelder sausen. Die Aufgaben, die die Roboter am Vormittag meistern mussten, waren seit Mitte Januar bekannt. Die technikbegeisterten Kinder und Jugendlichen hatten also Zeit, sich mit Unterstützung ihrer Coaches – meist Eltern oder Lehrpersonen - vorzubereiten. Am Nachmittag war dann Improvisation gefragt: Die Teilnehmenden hatten zweieinhalb Stunden Zeit, den Roboter für eine zuvor unbekannte Herausforderung zu programmieren.
Lego-Roboter stechen in See
Die Probleme, die die Roboter bei der WRO lösen müssen, sind in fantasievolle Szenarien verpackt, die einen Zusammenhang haben sollen mit dem Jahresthema «Connecting the World» und dem Gastgeberland des Weltfinals 2023: Panama, ein Verkehrsknotenpunkt der Ozeane. Für die Teilnehmenden der jüngsten Alterskategorie stand die maritime Ökologie im Vordergrund. Sie mussten Wale und Korallenriffe retten. Die mittlere Alterskategorie hatte Tiefseenkabel zu verlegen, während die Ältesten ihre Roboter Container verschiffen liessen.
Neue Wettbewerbskategorie
Dieses Jahr wurde beim Schweizer Finale erstmals die alternative Wettbewerbskategorie «Future Innovators» angeboten. Bei dieser geht es nicht darum, einen Roboter für Aufgaben auf dem Spielfeld zu basteln, sondern ein Forschungsprojekt zum Jahresthema durchzuführen und auf dieser Basis einen Prototypen zu präsentieren, der ein Problem in der echten Welt lösen kann. Das diesjährige «Future Innovators» Team «Clueless» entwickelte ein mobiles Kommunikationssystem für Katastrophengebiete, insbesondere Inseln, die den Kontakt zur Aussenwelt verloren haben. Von einem Hafen aus wird ein Roboterschwarm gestartet, der sich selbstständig in Form einer Kette zwischen Hafen und Insel positioniert und dabei Hindernissen ausweicht. Nach der erfolgreichen Teilnahme von «Clueless» hofft WRO Schweiz, dass nächstes Jahr mehrere Teams bei «Future Innovators» mitmachen.
Programmierend bis nach Panama
Doch bevor die nächste Saison beginnt, stehen das Weltfinale in Panama im November und das internationale Freundschaftsturnier in Dänemark im September bevor, bei dem die erst- und zweitplatzierten beziehungsweise die dritt- und viertplatzierten Schweizer Teams antreten werden. «Als Leiterin unseres Förderprogramms Mehr Girls in Robotik! bin ich absolut begeistert: Zwei Teams, die ohne das Programm nicht teilgenommen hätten, haben sich für die beiden internationalen Wettbewerbe qualifiziert, wo somit 32% der Schweizer Teilnehmenden weiblich sein werden», sagt Vera Hausherr von WRO Schweiz. Sie setzt sich seit 2019 erfolgreich dafür ein, dass die Freude am Tüfteln und Programmieren alle Geschlechter erreicht.
Resultate
Kategorie RoboMission
Elementary (8-12 Jahre)
Junior (11-15 Jahre)
Senior (14-19 Jahre)
1. Platz
robo-sapiens
Elias Looser Leandra Koch
Schule Russikon (ZH)
Balda7strich3
Svenja Felber Kantonsschule Trogen (AR)
Simon Felber
Homeschooling
Robolution
Quirin Meier
Mael Strasser
Bezirksschule Windisch (AG)
2. Platz
JuRoBo11
Juno Baumgartner Ronja Eugster
Schulhaus Kirchenfeld, Diepoldsau (SG)
RoboMatik New Generation
Daniels Freimanis Sebastian Eger
Schule Obersiggenthal (AG)
Flawil Beavers
Philipp Kündig
Kantonsschule am Burggraben (SG)
Damian Hardegger
Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum St. Gallen (SG)
3. Platz
RoboMatik Mutation
Aleksandr Pashkov
Schule Ennetbaden (AG)
Anton Zimmermann
Schule Obersiggenthal (AG)
MIM Robotik
Melissa Li
Mark Haller
Freya Möller
Realgymnasium Rämibühl (ZH)
robofactory
Jesse Born
Julian von Hoff
Alte Kantonsschule Aarau (AG)
RobotDesign Award
robo-sapiens
Elias Looser Leandra Koch
Schule Russikon (ZH)
Balda7strich3
Svenja Felber Kantonsschule Trogen (SG)
Simon Felber
Homeschooling
Piepschuim
Rafael Brönnimann
Janis Looser
Lukas Szekely
Kantonsschule Zürcher Oberland (ZH)
Kategorie Future Innovators
Senior (14-19 Jahre)
Clueless
Bethany Azaria
David Bänziger
Gymnasium am Münsterplatz (BS)
Die World Robot Olympiad ist ein internationaler Wettbewerb für Kinder und Jugendliche. Sie findet seit 2004 statt, jedes Jahr in einem anderen Land. Seit 2013 ist auch die Schweiz mit dabei. Der Verein WRO Schweiz führt die Olympiade in freiwilliger Arbeit durch. Seit 2017 ist er Mitglied der Wissenschafts-Olympiade mit ihren Wettbewerben in Biologie, Chemie, Geographie, Linguistik, Mathematik, Informatik, Philosophie, Physik und Wirtschaft. Sowohl WRO Schweiz wie auch die Wissenschafts-Olympiade gehören zum Netzwerk IT-Feuer, welches sich für die Informatikbildung in der Schweiz stark macht.
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Flüsse und Hauptstädte auswendig lernen? Darum geht es bei der Geographie-Olympiade nicht. Die Jugendlichen, die am zehnten Finale teilnahmen, schrieben über Wirtschaftsgeographie, interpretierten Grafiken zu Meeresströmungen oder planten die autofreie Zukunft eines Berner Stadtteils.
Vom 19. bis zum 24. August fand in der Nähe von Dublin die Internationale Geographie-Olympiade statt. Die vier Schweizer Geographie-Genies gewannen zwei Bronzemedaillen und einen Preis für ihre Recherche zum Dorf Brienz (GR), das wegen drohender Bergstürze immer wieder in den Schlagzeilen landet.