Schweizer Nachwuchsbiologen gewinnen Silber und Bronze auf den Philippinen
Vom 20. bis 27. Juli fand in Manila die 36. Internationale Biologie-Olympiade (IBO) für Mittelschülerinnen und Mittelschüler statt. Junge Talente aus 77 Ländern trafen dort auf Gleichgesinnte, stellten sich sechs Prüfungen und trotzten sogar einem Taifun. Bei der Preisverleihung am Samstag wurden alle Teilnehmer aus der Schweiz und Liechtenstein ausgezeichnet. Dafür standen sie auch mal bis nach Mitternacht im Labor.
Von links nach rechts: Raphael Burgener, Ruben Kastelic, Lukas Müller, Dhruv Sharma, David Hasler. (Alle Bilder: Schweizer Biologie-Olympiade)
Ruben Kastelic mit Silbermedaille bei der Schlusszeremonie.
Raphael Burgener, Dhruv Sharma und Lukas Müller bei der Schlusszeremonie mit Bronzemedaillen.
Dhruv Sharma und Raphael Burgener im Labor.
Die Schweizer Delegation.
Silber: Ruben Kastelic (Kantonsschule Hohe Promenade, ZH)
Dhruv und Raphael über ihre Erfahrungen an der IBO 2025.
Von Anatomie bis Zellbiologie
Am 22. Juli fanden vier praktische Prüfungen von je 90 Minuten statt, zu den Themen Biomedizin, Zell- und Molekularbiologie, Ökologie und Systematik sowie Mikrobiologie. “Ich habe es sehr cool gefunden, dass wir praktisch arbeiten und Aufgaben dazu lösen konnten”, findet Raphael, der seine Leidenschaft für die Biologie während der Lehre zum Biolaboranten bei der Lonza entdeckt hat. Die zwei Theorieprüfungen am 24. Juli dauerten je drei Stunden und behandelten unter anderem Themen wie Biotechnologie, Pflanzen- und Tierphysiologie, Genetik oder Evolution. “Es gab viele interessante Aufgaben, auch zu Philippinen-spezifischen Themen, von denen ich noch nie gehört habe”, erzählt Ruben. “Deswegen habe ich auch Neues beim Lösen der Prüfungen dazugelernt.”
“Ich fand die praktischen Prüfungen nicht sonderlich anspruchsvoll, aber sehr ermüdend, da wir wegen organisatorischer Probleme erst nach Mitternacht fertig wurden”, sagt Ruben. Noch dazu waren einige Delegationsmitglieder während der Prüfungen krank und der Taifun “Wipha” wütete auf den Philippinen. “Die Bedingungen waren nicht ideal, aber alle haben einen super Job gemacht, und die meisten hatten eine gute Zeit und haben wertvolle Erfahrungen gesammelt”, so die Delegationsleiterin Noemie Allet.
Kontakte aus aller Welt
“Die besten Momente der IBO fanden in der Zeit zwischen den Programmpunkten statt, in der wir selbst entscheiden konnten, was wir machen wollten, wie zum Beispiel in einen philippinischen Supermarkt zu gehen, gemeinsam Spiele zu spielen oder mit anderen Konkurrenten zu reden”, findet Ruben. “Fast jeden Abend trafen wir uns in der Lobby um uns auszutauschen”, erzählt David. Selbst während der Wartezeiten zwischen den verzögerten praktischen Prüfungen seien Gespräche und Spiele entstanden, sagt Lukas. Die Kontakte, die er geknüpft hat, möchte er halten und weiter pflegen. Für seine Zukunft plant er ein Physikstudium. David möchte Biochemie studieren und Ruben und Dhruv starten im September an der ETH Zürich. Raphael möchte die Passerelle absolvieren, doch erstmal bereist er noch weiter die Philippinen. Die philippinische Kultur kennenzulernen gehörte für ihn zu den Highlights der IBO.
Bilder
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Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Jedes Jahr gibt es 11 Olympiaden und etwa 10’000 Teilnahmen: Workshops, Lager und Prüfungen in Astronomie, Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren. Die besten Teilnehmenden vertreten die Schweiz an internationalen Wettbewerben.
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