Zwei Bronzemedaillen an Internationaler Informatik-Olympiade
Eine Insel voller Informatik-Talente: Vom 7. bis 15. August fand in Yogyakarta, Indonesien, die 34. Internationale Informatik-Olympiade statt. Aus aller Welt reisten Jugendliche an, um mit smarten Algorithmen Medaillen zu ergattern – darunter auch vier Schweizer:
Von links nach rechts: Josia John, Lukas Münzel, Elias Bauer, Linus Lüchinger vor der Tempelanlage Borobodur (Alle Bilder. Swiss Olympiad in Informatics)
Josia John und Elias Bauer mit ihren Bronzemedaillen.
Von links nach rechts: Stefanie Zbinden (Teamleiterin), Josia John, Elias Bauer, Linus Lüchinger, Lukas Münzel, Johannes Kapfhammer und Timon Stampfli (Teamleiter) vor der Tempelanlage Prambanan.
Elias Bauer, Kollegium St. Fidelis (NW)
Josia John, Kantonsschule im Lee (ZH)
Linus Lüchinger, Kantonsschule am Burggraben (SG)
Lukas Münzel, Gymnasium Bäumlihof (BS)
Elias Bauer und Josia John wurden je mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet.
Eine starke Leistung
Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie fand die Internationale Informatik-Olympiade nicht mehr vollständig virtuell, sondern hybrid statt. 349 Jugendliche aus rund 90 Ländern waren dabei, wovon sich 269 vor Ort in Indonesien trafen. Für die Schweizer bedeutete das eine lange Reise. Zum Glück blieb vor den Prüfungen noch Zeit, Schlafdefizite aufzuholen und die fremde Stadt zu erkunden. Am 10. und 12. August war dann höchste Konzentration gefragt. Während zwei fünfstündigen Prüfungen mussten die Teilnehmenden Lösungen für knifflige Rätsel programmieren. Das Ergebnis ist ein Erfolg - sowohl für Elias, der zum ersten Mal mitgemacht hat, wie auch für Josia, der die Bronzemedaille letztes Jahr knapp verpasst hatte. «Eine starke Leistung», kommentiert Teamleiterin Stefanie Zbinden. Josia sagt, er habe zwar nicht ganz so viele Aufgaben gelöst, wie er sich erhofft hatte, sei aber sehr glücklich mit dem Resultat. «Bei meiner Lieblingsaufgabe musste man mithilfe einer Maschine Insekten zählen», erklärt der 17-Jährige. Die Aufgabe liess sich mit einem sogenannten Binary Search-Algorithmus lösen. Dieser gehöre glücklicherweise zu Josias grössten Stärken.
Neben den Stunden am Bildschirm hatten die Teilnehmenden auch Zeit für Vorträge, Ausflüge zu Tempeln, Tanzkurse oder Entspannung am Pool auf dem Hoteldach. «In diesem Pool fanden wir nicht nur eine stark benötigte Erfrischung, wir konnten auch die wunderschöne aufgehende Sonne beobachten und klatschten sogar zu von der irischen Delegation gesungenen Volksliedern», erzählt Lukas. Er denkt gerne an die Diskussionen mit Jugendlichen aus aller Welt zurück, beispielsweise darüber, wie sich durch künstliche Intelligenz das Wirtschaftssystem umkrempeln liesse. Elias bleibt die Begegnung mit der ukrainischen Delegation in Erinnerung, die es trotz aller Widrigkeiten an die Olympiade geschafft hatte. «Entgegen dem angeblichen Informatiker-Stereotyp waren die anderen Teilnehmenden sehr freundlich und offen», findet er. «Der Austausch mit anderen, die gleiche Interessen haben, gefällt mir immer sehr gut», meint Josia. Der Wettbewerb ist jetzt zwar vorbei, doch das Abenteuer dauert an: Ein Grossteil der Schweizer Delegation nutzt die Gelegenheit, um noch bis Ende Monat Indonesien zu bereisen.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren. Die Wissenschafts-Olympiade und der Verein Informatik-Olympiade gehören zum Netzwerk IT-Feuer, welches sich für die Informatikbildung in der Schweiz stark macht.