18.08.2021

Medienmitteilung

Dreifache Bronze für Schweizer Jugendliche an Internationaler Geografie-Olympiade

Vom 11. bis 16. August 2021 fand die Internationale Geografie-Olympiade (iGeo) statt. Junge Talente aus 46 Ländern planten Istanbuler Stadtviertel, beschrieben die Bedeutung des Suezkanals und diskutierten über den Klimawandel. Auch vier Schweizerinnen und Schweizer traten mit Erfolg am virtuellen Wettbewerb an:

Das Schweizer Team schaut sich die virtuelle Eröffnungszeremonie an. (Bild: Juliane Krenz)

Während der Prüfung (Bild: Juliane Krenz)

Aline Quinche (Bild: Aline Quinche)

Laurence Kamber (Bild: Laurence Kamber)

Timon Winistörfer (Bild: Timon Winistörfer)

Laurence Kamber und Léonard S. bei der Field Work Prüfung (Bild: Joelle Thoma)

Aline Quinche und Timon Winistörfer bei der Field Work Prüfung (Bild: Joelle Thoma)

Um ein bisschen türkisches Flair nach Minusio zu bringen, bereiteten die Teamleiter Pide zu. (Bild: Juliane Krenz)

Das Schweizer Team verbrachten die Woche einer alten Villa in Minusio (TI), um gemeinsam am virtuellen Wettbewerb teilzunehmen. (Bild: Juliane Krenz)

  • Aline Quinche, Gymnasium Burgdorf (BE)
  • Laurence Kamber, Alte Kantonsschule Aarau (AG)
  • Léonard S., Gymnasium Muristalden (BE)
  • Timon Winistörfer, Kantonsschule Solothurn (SO)

Je eine Bronzemedaille ging an Aline Quinche, Laurence Kamber und Timon Winistörfer.

Tessin statt Türkei

Eigentlich hätte die iGeo in Istanbul durchgeführt werden sollen, doch aufgrund der Pandemie mussten die Jugendlichen die Welt von zuhause aus erforschen. «Ich bin beeindruckt und stolz auf unsere vier Schülerinnen und Schüler, dass sie unter diesen schwierigen Bedingungen eine solche Topleistung abrufen konnten», sagt Teamleiter Yannik Friedli. Das Schweizer Team verbrachten die Woche einer alten Villa in Minusio (TI), um gemeinsam am virtuellen Wettbewerb teilzunehmen. Die Teilnehmenden bedauern, dass sie nicht nach Istanbul reisen und die anderen Jugendlichen treffen konnten. «Trotzdem hatten wir im Tessin eine sehr gute Zeit», erzählt Timon. «Unsere Teamleiter haben türkisch gekocht. Das war super!»


Von Vogelperspektive bis Vermeer

Statt der üblichen Feldarbeit vor Ort mussten die Teilnehmenden in den Prüfungen Karten, Luftaufnahmen und Grafiken analysieren. Beispielsweise erstellten sie anhand eines Satellitenbilds einen Zonennutzungsplan für ein Quartier in Istanbul. Andere Aufgaben aus den drei Prüfungen am 11., 12. und 13. August handelten zum Beispiel vom Suezkanal oder von der Darstellung eines Geographen im Kunstwerk von Jan Vermeer. Die Prüfungen sind so interdisziplinär und vielfältig wie das Fach selbst, was Timon sehr zu schätzen weiss: «Die Abwechslung zwischen exakter Wissenschaft und spekulativeren Teilen finde ich sehr spannend.» Vielseitig sind auch die Zukunftspläne der Jugendlichen. Während Laurence bereits ihr Studium der Umweltwissenschaften an der ETH Zürich plant, kann sich Léonard noch nicht zwischen Jura und Pharmazie entscheiden. Für Timon und Aline geht es nach der Matura voraussichtlich mit einem Zwischenjahr weiter.

Die Herausforderungen der Zukunft

Neben den Prüfungen konnte das Schweizer Team Ausflüge an den Lago Maggiore, ins Verzascatal oder ans Filmfestival in Locarno geniessen. Eine Gelegenheit, mit Teilnehmenden aus anderen Ländern zu diskutieren, hatten sie im Rahmen des Poster-Wettbewerbs. Bereits im Vorfeld der iGeo erhielten alle Teams den Auftrag, ein Poster zum Umgang ihres jeweiligen Landes mit der globalen Erwärmung erstellen. Die Poster wurden dann in Videoanrufen präsentiert. Die Jugendlichen betonen die Relevanz ihres Lieblingsfachs für die Herausforderungen der Zukunft. Laurence meint: «In Sachen Klimawandel hat die Geographie eine grosse Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und durch gute Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft kann einiges bewegt werden».

 

Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.

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