Die nächste Generation für eine resiliente Gesellschaft am 11. International Swiss Talent Forum
Vom 05. bis 09. Juli beschäftigten sich junge Gewinner:innen von Wissenschaftswettbewerben aus der Schweiz, Europa, Asien und Afrika am International Swiss Talent Forum (ISTF) in Nottwil (LU) mit verschiedenen Facetten des Überthemas «Resilienz». In Teams und zusammen mit Fachexpert:innen aus renommierten Schweizer Hochschulen und Unternehmen entwickelten sie Ideen zu dieser brennenden Frage. Der Think-Tank endete am Samstag mit der Präsentation der Lösungsvorschläge.
Alumnus und Volunteer Michal Oskedra it dem T-Shirt der Physik-Olympiade am ISTF. (Quelle: Schweizer Jugend Forscht)
Den sozialen Wandel in die Praxis umsetzen
Der Applaus in Nottwil war nicht ohne Grund groß, denn das Publikum war von den kühnen Vorschlägen der in zehn Teams aufgeteilten Jugendlichen begeistert: Von der Entwicklung einer App zur Analyse der Widerstandsfähigkeit einer Lieferkette, über die Organisation eines Nationalen Holzbauwettbewerbs oder der Einführung eines Bewertungssystems für Mentale Widerstandsfähigkeit… Die Lösungen waren allesamt bemerkenswert. Die 70 Teilnehmenden im Alter von 18 bis 23 Jahren hatten sich fast eine Woche lang auf diesen Moment vorbereitet.
"Das größte Risiko ist das, an das wir nicht gedacht haben" – Prof. Dr. Gabriela Hug und Prof. Dr. Giovanni Sansavini
Folgende herausfordernde Aufgaben wurden ihnen gestellt:
Patente: Förderer oder Hemmschuh der Resilienz? Dr. Christian Moser | Patent Experte Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum
Wälder der Zukunft: Wie kann die Balance zwischen Klimawandel und Energiebedarfsdeckung gelingen? Dr. Silvia Hostettler | Lektorin an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne
Unterbrechungen der Supply Chain: Welche Lösungsansätze verspricht eine verbesserte Widerstandsfähigkeit? Prof. Dr. Wolfgang Kröger | Ehemaliger Exekutivdirektor ETH Risk Center
Wie kann unsere psychische Resilienz bewertet und gefördert werden? Cecilia Juhlin | Psychotherapeutin, INSEAD verifizierter Coach bei CJG Consulting
Wirtschaftswachstum versus Resilienz gegenüber dem Klimawandel – ein gangbarer Mittelweg? Raymond See Soon Cheng | Deputy Director Applied Science at ITE College East Singapore
Die Jugendlichen beließen es bei weitem nicht bei der Theorie. Um die Diskussionen zur Challenge Nummer vier in die Praxis umzusetzen, füllten sie jeden Tag einen Fragebogen aus, in dem sie ihre Arbeitsumgebung hinterfragten: Wie fühle ich mich in meinem Team? Wird meine Meinung gehört? Werden meine Talente geschätzt und genutzt? Im Rahmen einer künstlerischen Aktivität konnten sie auch die psychologische Unterstützung, die sie im Laufe ihres Lebens erhalten hatten, auf kreative Weise darstellen. Ziel: das Tabu der psychischen Gesundheit zu brechen und neue Formen der Führung zu entdecken, die Wohlwollen und Leistung miteinander verbinden.
Zum ersten Mal seit der Gründung des ISTF vor elf Jahren war der afrikanische Kontinent durch Teilnehmende aus Ghana, Tunesien und Südafrika vertreten. "Das Konzept des Projekts besteht darin, unsere Vielfalt zu nutzen: Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenzubringen, um Lösungen zu schaffen, die noch nie zuvor gesehen wurden. In diesem Sinne mussten wir Afrika unbedingt einbeziehen", betonte Julián Cancino, Projektleiter des ISTF.
Mit dabei waren ausserdem sechs Alumin der Wissenschafts-Olympiaden:
Caspar Schucan (19), aus Bern, mit der Challenge 4
Philipp Burkhardt (19), aus Ittigen, mit der Challenge 5
Julia Knuchel (18), aus Bern, mit der Challenge 2
Léon Albrecht (19), aus Bern, mit der Challenge 3
Zora Althaus (18), aus Bern, mit der Challenge 2
Michal Oskedra (21), aus Basel-Landschaft, mit der Challenge 1