“Die Olympiade war für mich ein Motivationsbooster!”
Elias und Ferdinand sind 15 Jahre alt und mögen Informatik. In einem kleinen Tagebuch erzählen sie von ihren Erlebnissen an der European Junior Olympiad in Informatics. Der Programmierwettbewerb fand vom 24.-28. August online statt.
Elias (ganz links) und Ferdinand (rechts) tüfteln an kniffligen Programmieraufgaben. Alle Bilder: Informatik-Olympiade
Elias (links) und Ferdinand (rechts) am Wettbewerbstag.
Elias und Ferdinand (Mitte) mit den Organisatoren der Informatik-Olympiade.
Tag 1 und 2: Team-T-Shirts und ausgeklügelte Einkaufslisten
Am Abend treffen wir im Chalet Aurora in Disentis ein, zusammen mit den Organisatoren Timon und Johannes. Eigentlich hätten wir ja nach Rumänien reisen wollen für die European Junior Olympiad in Informatics (EJOI). Pandemiebedingt findet die Olympiade jetzt online statt.
Müde von der Anreise und satt von dem guten Essen in der Dorfbeiz fallen wir gegen Mitternacht ins Bett. Vorher füllen wir noch rasch die Einkaufliste fürs Zmorge aus, die sehr nach Informatikern aussieht: Wir dürfen wählen, was wir wollen und für den Fall, dass es etwas nicht gibt, sollen wir die 2., 3., und 4. Wahl angeben.
Die erste Aufgabe, die Ferdinand und ich am nächste Tag lösen, ist eine kreative: Wir designen ein Team-T-Shirt für unsere Olympiaden-Woche. Das Motiv ist die Maus Stofl, das Maskottchen der Informatik-Olympiade. Wir haben Schwierigkeiten, die Maus zu zeichnen, es entsteht eher ein deformed Stofl. Wir geben auf und fragen den Olympiaden-Organisator Fabian auf Discord an, ob er uns retten kann. Er kanns: Mit seiner Zeichnung kriegen wir das Johannes-Approval.
“Wir haben Tennis gespielt, einen Escape Room besucht und Speed-Contests gemacht. Das war interessant und lustig.”
(Elias)
Tag 3: Wie InformatikerInnen die Woche planen
Heute diskutieren wir darüber, wie wir das Programm für die nächsten Tage am effektivsten planen können. Wir einigen uns darauf, die möglichen Programmpunkte via Tierkarten darzustellen. Diese Methode stellte sich als erstaunlich effektiv heraus, das Programm steht nach kurzer Zeit.
Später widmen wir uns unserem T-Shirt: Es muss noch eine Rückseite hin. Wir einigen uns auf ein Pascalsches Dreieck mit verschieden gefärbten Moduloklassen. Die Entscheidung fiel uns nicht schwer, da wir beide Themen bereits in den Workshops und Trainings der Informatik-Olympiade behandelt haben. Den Rest des Tages feilen wir am Programm zur Erstellung solcher SVG-Bilder. Später stossen auch noch Pascal, Josias, Priska und Lukas zu uns. Sie vertreten die Schweiz an der Central European Olympiad in Informatics. Es ist schön, dass sie da sind: Sie leisten uns Gesellschaft und üben mit uns verschiedene Aufgaben.
Mehr Hintergrundinformationen zur European Junior Olympiad in Informatics findest du in der News der Informatik-Olympiade.
Tag 3 und 4: Trottinett und Test-Wettbewerb
Heute Abend programmieren wir zum ersten Mal an der Junior Olympiad. Vorerst mal nur als Test. Unsere Vorbereitung darauf ist sportlich: Wir machen eine Trottibike-Tour in Andermatt. Die Aussicht ist toll und wir verfahren uns nur kurz. Auf dem Rückweg legen wir eine Pause ein auf dem höchstgelegensten und damit auch dem nutzlosesten Leuchtturm der Welt.
Als wir kurz um 16 Uhr im Chalet ankommen, sind wir erstaunt: Der Test-Wettbewerb, bei dem wir dachten, dass er um 17 Uhr anfängt, hat schon begonnen. Das liegt daran, dass der Olympiaden-Plan von den rumänischen Organisatoren nach rumänischer Zeitrechnung geschrieben wurde. Zwischen der Schweiz und Rumänien gibt es eine Zeitverschiebung von einer Stunde!
“Dank der Junior-Olympiade habe ich viele Programmierkonzepte kennengelernt und mir neue Fähigkeiten angeeignet.”
(Ferdinand)
Tag 5 und 6: Programmieren und feiern
Für die beiden Wettbewerbstage haben wir ein Zimmer im Chalet eingerichtet, ausgestattet mit Bildschirmen und Kameras. Die Programmieraufgaben, die wir lösen müssen, sind sehr vielseitig. Man kann sie mit unterschiedlichen Algorithmen lösen. Es gab zum Beispiel Aufgaben zu Segment-Trees, Dynamic Programming oder Binary Search.
Mit den Resultaten sind wir sehr zufrieden: Elias gewinnt eine Silbermedaille, Ferdinand verpasst knapp die Bronzemedaille. Am Abend feiern wir unseren Erfolg zusammen mit dem CEOI-Team und den Organisatoren. Die Olympiaden-Erfahrung hat uns motiviert und wir finden, es lohnt sich, am Thema dranzubleiben. Wir werden auch im nächsten Olympiaden-Jahr 21/22 wieder dabei sein.
Elias Bauer ist 15 Jahre alt und besucht das Kollegium St. Fidelis (Mittelschule des Kantons Nidwalden). Ferdinand Ornskov ist 15 Jahre alt und Schüler an der Kantonsschule Zug.