Informatik-Olympiade: Mit Algorithmen zur Medaille
Am vergangenen Freitag wurden die Resultate der diesjährigen Schweizer Informatik-Olympiade bekanntgegeben. 14 motivierte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten programmierten am nationalen Finale um die Wette. Die besten vier wurden mit Goldmedaillen ausgezeichnet und werden die Schweiz an der Internationalen Informatik-Olympiade vertreten:
Finalistinnen und Finalisten präsentieren ihre Medaillen (Alle Bilder: Swiss Olympiad in Informatics)
Die Goldmedaillisten, von links nach rechts: Lukas Münzel, Josia John, Linus Lüchinger, Elias Bauer.
Jasmin Studer, Elias Bauer, Josia John und Linus Lüchinger werden die Schweiz an der Central European Olympiad in Informatics vertreten.
Josia John
Lukas Münzel
Linus Lüchinger
Elias Bauer
Josia John, Kantonsschule im Lee (ZH)
Lukas Münzel, Gymnasium Bäumlihof (BS)
Linus Lüchinger, Kantonsschule am Burggraben (SG)
Elias Bauer, Kollegium St. Fidelis (NW)
Ausserdem wurden je vier Silber- und Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste).
Vier Tage im Mai
Über 200 Jugendliche hatten an der ersten Runde der Informatik-Olympiade im Herbst teilgenommen. Die Besten schafften es bis ins Finale, das über den Monat Mai verteilt stattfand. Am 5. und 6. Mai trafen sich die Finalistinnen und Finalisten bei der Firma Ergon in Zürich, am 19. und 20. Mai an der Universität Bern. Jeden Tag wurde fünf Stunden lang um die Wette programmiert. «Das erste Wochenende war schwierig, das zweite lief super für mich», meint Josia, der Erstplatzierte. Neben den Prüfungen blieb am Finale aber auch Zeit für gegenseitiges Kennenlernen. «Man denkt, Informatiker seien nicht so sozial, aber ich wurde sehr positiv überrascht», erzählt Linus. «Wir haben uns super verstanden und hatten es sehr lustig miteinander.»
Wie ein Fussballclub für Informatik-Fans
Auch Josia weiss den sozialen Aspekt des Wettbewerbs zu schätzen. Manche würden in einen Fussballclub gehen, um Leute mit ähnlichen Interessen zu treffen, erklärt er. Er nimmt an der Informatik-Olympiade teil. Er liebt die Herausforderung und die Erfolgserlebnisse. «Man liest die Aufgabe und denkt sich: Das geht gar nicht. Aber dann denkt man darüber nach und stösst auf eine Lösung», sagt der Zürcher Kanti-Schüler. Bei der Informatik-Olympiade geht es in erster Linie darum, kreative und effiziente Algorithmen zu entwickeln, mit denen sich knifflige Probleme lösen lassen. Beispielsweise mussten die Teilnehmenden in einer Aufgabe einen Algorithmus für einen Evakuierungsplan bei Überschwemmungen in Indonesien finden.
Wettbewerbe in Kroatien und Indonesien
Indonesien ist auch ein Reiseziel der Gold-Gewinner: Im August findet dort die Internationale Informatik-Olympiade statt. Drei von ihnen werden mit der Silber-Gewinnerin Jasmin Studer ausserdem an der Zentraleuropäischen Informatik-Olympiade teilnehmen, die im Juli in Kroatien abgehalten wird. Die jungen IT-Talente haben also viel vor diesen Sommer. «Ich mache jetzt erstmal eine kleine Pause von der Informatik», meint Linus. Danach will er sich in die Vorbereitungen für die internationalen Wettbewerbe stürzen. Josia plant schon darüber hinaus: Er will erneut an der Informatik-Olympiade teilnehmen und «nächstes Jahr nochmal Vollgas geben».
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.
Zur freien Verwendung mit Quellenangabe (Swiss Olympiad in Informatics). Download am Ende des Beitrags via Button. Mehr Bilder der einzelnen Finalistinnen und Finalisten finden Sie hier.