Junge Talente überzeugen die Jury der Wirtschafts-Olympiade
Am 2. Mai fand in St. Gallen das Finale der Schweizer Wirtschafts-Olympiade statt. Zwölf Mittelschüler*innen trafen sich im Hauptsitz des Partners Raiffeisen Schweiz und stellten ihr VWL-Wissen und ihr unternehmerisches Denken unter Beweis. Fünf von ihnen wurden mit Goldmedaillen ausgezeichnet und werden die Schweiz an der Internationalen Wirtschafts-Olympiade in Aserbaidschan vertreten:
Myles Willeke, Maximilian Thiersch, Zaina Rahman, Elihu Bao und Alisher Ruziev (v.l.n.r.) wurden mit Goldmedaillen ausgezeichnet und werden die Schweiz an der Internationalen Wirtschafts-Olympiade in Aserbaidschan vertreten. (Alle Bilder: Young Enterprise Switzerland)
Hinten, v.l.n.r.: Silvan Thut (Organisator), Ingrid Schmidt und Josef Asmin (Jury, Raiffeisen), Noah Burkhard, Simon Payllier, Mike Nunziata, Moritz Günter (Jury, Raiffeisen), Elihu Bao, Maximilian Thiersch, Eren Celik (Volunteer), Gabriele Chiaranz (Jury, Twiliner), Benjamin Thut (Jury, Alumnus), Srishti Manivel (Jury, Alumna). Vorne, v.l.n.r.: Emilia Lun, Alisher Ruziev, Myles Willeke, Akif Kopuz, Felix Hächler, Elina Schmidt, Zaina Rahman, Adrien Zaradez (Organisator).
Elihu Bao (links) und Myles Willeke (rechts), beide von der Kantonsschule Wettingen.
Maximilian Thiersch.
Zaina Rahman.
Alisher Ruziev.
Der Tag begann mit einer schriftlichen Prüfung zu makroökonomischen Themen.
Die Jury bespricht die Bewertung der Business Cases: Ingrid Schmidt und Moritz Günter von Raiffeisen.
Die Jury bespricht die Bewertung der Business Cases: Gabriele Chiaranz von Twiliner und Josef Asmin von Raiffeisen.
Die Jury bespricht die Bewertung der Business Cases: Alumni Benjamin Thut und Srishti Manivel.
Maximilian Thiersch, MNG Rämibühl (ZH)
Elihu Bao, Kantonsschule Wettingen (AG)
Myles Willeke, Kantonsschule Wettingen (AG)
Zaina Rahman, Collège du Léman (GE)
Alisher Ruziev, Institut Le Rosey (VD)
Von Subventionen und Startups
Der Tag begann mit einer schriftlichen Prüfung zu makroökonomischen Themen. Die Teilnehmenden mussten zum Beispiel die Vor- und Nachteile von Landwirtschaftssubventionen oder Freihandelsabkommen beurteilen. Danach erhielten sie für den “Business Case” Unterlagen zum Schweizer Mobilitäts-Startup Twiliner, das Reisen in Europa mit einem innovativen Liegesitz nachhaltiger und komfortabler machen möchte. Innerhalb von 90 Minuten mussten sie das Geschäftsmodell und die Marktchancen des Startups analysieren. Hilfsmittel wie das Internet und Künstliche Intelligenz waren explizit erlaubt - deren sinnvolle Nutzung war Teil der Aufgabe. Am Nachmittag präsentierten die Teilnehmenden ihre Ergebnisse der Jury, bestehend aus drei Vertreter*innen des Partners Raiffeisen, einem Vertreter von Twiliner und zwei Alumni der Wirtschafts-Olympiade:
Moritz Günter – Customer & Market Insight, Raiffeisen
Ingrid Schmidt – Manager Corporate Development & Innovation, Raiffeisen
Josef Asmin – Cooperations & Business Development, Raiffeisen
Benjamin Thut – Alumnus, Wirtschafts-Olympiade 2023 & 2024
Gabriele Chiaranz lobt die Originalität der Lösungen und die Qualität und Geschwindigkeit, mit der diese erarbeitet wurden. Er ist sich sicher, dass er als Jugendlicher selber gerne an der Wirtschafts-Olympiade teilgenommen hätte. “Ich denke, als Alumni konnten wir einen Mehrwert bieten für die Jury, weil wir aus Erfahrung wissen, worauf es bei der Internationalen Wirtschafts-Olympiade ankommt”, so Benjamin Thut. “Gute Präsenz ist wichtig”, so Srishti Manivel, “aber erst durch das Q&A nach der Präsentation merkt man, wie tief sich jemand wirklich mit seiner Lösung befasst hat.” Dies sei vor allem in Zeiten von KI wichtig, fügt Benjamin Thut hinzu.
Sie wurden von HSG-Studierenden unterrichtet und präsentierten in Kleingruppen einen Business Case über die Schweizer Jugendherbergen vor deren CEO Janine Bunte. Teamwork wird auch an der Internationalen Wirtschafts-Olympiade vom 20.-29. Juli gefragt sein, denn dort ist der “Business Case” eine Gruppenarbeit für die ganze Delegation. Alisher und Zaina konnten sich Plätze in der Delegation sichern, sind sich aber einig, dass sich die Teilnahme so oder so gelohnt hätte. “Warum gestresst sein, wenn es schon eine Win-Win-Situation ist?”, habe Alisher sich bei der Prüfung gesagt. “Ich bin schon hier, ich habe interessante Leute kennengelernt, das allein ist schon toll.” Sie habe ihr Ziel erreicht, etwas zu lernen, selbst wenn sie nichts gewonnen hätte, findet Zaina. Während viele Teilnehmende durch ihre Lehrpersonen auf die Wirtschafts-Olympiade aufmerksam wurden, sind Alisher und Zaina darauf gestossen, als sie aktiv nach Herausforderungen in ihrem Lieblingsfach gesucht haben. Zainas Eltern sind beide Ökonomen, was die Gesprächsthemen zuhause beeinflusste. Sie will später Ingenieurwissenschaften studieren - mit Wirtschaft im Nebenfach. “Ich war als Kind schon neugierig, wie die Welt funktioniert, wie Geld funktioniert und was Regierungen machen”, erzählt Alisher. Nach der Schule will er in die Finanzbranche und in den USA studieren, weil er dort viele Chancen sieht, auch um neue Leute kennenzulernen: “Das ist mein Ding!”
Die Wirtschafts-Olympiade ist Teil der Wissenschafts-Olympiade, die Wettbewerbe in elf Fächern anbietet, und eines der sechs praxisorientierten Wirtschafts- und Meinungsbildungsprogramme von Young Enterprise Switzerland (YES). An der Wirtschafts-Olympiade können Schülerinnen und Schüler bis zum Alter von 19 Jahren teilnehmen. In einem ersten Schritt legen die Jugendlichen online eine Prüfung zu Wirtschaftsthemen ab. Die zwölf Teilnehmenden mit der höchsten Punktzahl qualifizieren sich für das nationale Finale. Als Vorbereitung darauf dient ein dreitägiges Innovation Camp. Die fünf Gewinnerinnen und Gewinner des nationalen Finals reisen an die Internationale Wirtschafts-Olympiade.
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