Schweiz gleichzeitig an zwei europäischen Informatik-Olympiaden - drei Goldmedaillen
Liegt die Schweiz in West- oder in Zentraleuropa? Ein Blick auf ihre jungen Informatik-Talente legt beides nahe. Letzte Woche waren die Gewinner*innen der Schweizer Informatik-Olympiade sowohl an der Zentraleuropäischen als auch an der Westeuropäischen Informatik-Olympiade am Start. In London regnete es Goldmedaillen.
Das Schweizer Team an der WEOI 2024. Von links nach rechts: Hongjia Meng, Jerry Schupp, Mark Neumann, Hannah Oss, Ferdinand Ornskov, Elias Bauer, Yaël Arn, Leo Chen. (Alle Bilder: Schweizer Informatik-Olympiade)
Das Schweizer Team an der CEOI 2024. Von links nach rechts: Ursus Wigger, Kimi Löffel, Lionel Müller, Linus VandeVondele.
Leo Chen im T-Shirt mit dem Logo der Schweizer Informatik-Olympiade bei der WEOI 2024.
Elias Bauer nimmt an der WEOI 2024 seine Goldmedaille entgegen.
Vom 23. bis am 29. Juni wurde in Brno, Tschechien, die 31. Zentraleuropäische Informatik-Olympiade (CEOI) ausgetragen. Am Wochenende fand dann zum zweiten Mal die neue Westeuropäische Informatik-Olympiade (WEOI) in London statt. Während sich in Tschechien eher Länder wie Polen, Slowenien oder Österreich versammelten, waren in London beispielsweise Spanien, Belgien oder Frankreich anwesend. Die Schweiz war mit je einem Team bei beiden Wettbewerben dabei:
CEOI
Kimi Löffel, Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern (BE)
Mark Neumann, Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium Rämibühl (ZH)
Yaël Arn, Gymnasium Bäumlihof (BS)
Elias Bauer, Yaël Arn und Jerry Schupp holten Gold - die ersten zwei sogar mit der vollen Punktzahl. Ferdinand Ornskov und Mark Neumann wurden mit Bronzemedaillen ausgezeichnet. “Wir sind sehr zufrieden mit der Schweizer Leistung”, meint die Freiwillige Charlotte Knierim, die die Jugendlichen nach England begleitet hat. Fünf Stunden tüftelten die Teilnehmenden der WEOI am Samstag an ihren Algorithmen. Daneben blieb während des kurzen Wochenendes noch ein wenig Zeit für Vorträge und Spiele.
In Tschechien standen währenddessen neben zwei fünfstündigen Wettbewerbstagen auch abwechslungsreiche Aktivitäten wie Museumsbesuche, Schifffahrten oder Bouldern auf dem Programm. Für eine Medaille reichte es nicht, doch die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. “Es gibt natürlich immer Verbesserungspotential, aber ich bin sehr zufrieden mit meinem Resultat. Bronze wäre cool gewesen, aber ich hatte sowieso nicht mir einer Medaille gerechnet”, meint Informatik-Lehrling Kimi Löffel, der die beste Punktzahl des Teams erreichte. “Ich hatte eigentlich viel schwierigere Aufgaben erwartet, die ich sowieso nicht lösen kann.”
Die Informatik-Olympiade sei nicht ganz so praktisch wie die Lehre, meint Kimi. “Aber man baut trotzdem von Grund auf ein Programm, das schlussendlich ausgeführt werden kann und nicht nur aus theoretischen Überlegungen besteht.” Sein Kollege Lionel Müller meint, beim Programmieren sei er ganz im “Flow” und merke gar nicht, wie die Zeit vergeht - besonders während des Wettbewerbs. Beide Berufsschüler möchten später mal Data Engineering an der Berner Fachhochschule studieren. Linus VandeVondele und Ursus Wigger arbeiten aktuell auf ihre Matura hin. Vor ihren Schulabschlüssen wollen aber alle vier CEOI-Teilnehmer noch einmal an der Informatik-Olympiade teilnehmen. Linus hat ein klares Ziel: Nächstes Jahr möchte er an der Internationalen Informatik-Olympiade teilnehmen, die grosse Schwester der europäischen Regionalwettbewerbe.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert seit 20 Jahren Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 8'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Treffen Sie die jungen Talente - bei der Jubiläumsfeier am 14. September in Bern.
Bilder
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