Schweizer Nachwuchs-Informatikerinnen in den Niederlanden mit Silber und Bronze ausgezeichnet
“Wenn du in einem unendlichen Rennen weisst, wer dich überholt hat und wen du überholt hast, wie viele Runden bist du dann mindestens gelaufen?” Dieses Rätsel, das klingt, als würde es eher an die Olympischen Spiele in Paris passen, wurde letzte Woche von Olympionikinnen der etwas anderen Art gelöst: An der European Girls’ Olympiad in Informatics (EGOI), die vom 21. - 27. Juli in den Niederlanden stattfand, knobelten fast 200 junge Computer-Athletinnen aus 56 Ländern um die Wette. Für alle vier Schweizerinnen gab es am Ende ein Edelmetall.
Die Delegation mit Medaillen. Von links nach rechts: Myriam Faltin, Hongjia Meng, Vivienne Burckhardt, Hannah Oss. (Quelle: Priska Steinebrunner)
Myriam, Hannah und Vivienne mit Teamleiterin Priska Steinebrunner. (Quelle: EGOI 2024)
In den Niederlanden wartete ein dichtes Programm mit zwei fünfstündigen Wettbewerben, Exkursionen, Spielen und sogar einer Discoparty. (Quelle: EGOI 2024)
Die Delegation bei der Eröffnungszeremonie. (Quelle: EGOI 2024)
Myriam und Vivienne bei einem Spiel mit anderen Teilnehmerinnen. (Quelle: EGOI 2024)
Die 15-jährige Hongjia Meng von der Kantonalen Mittelschule Uri gewann Bronze. Silbermedaillen gingen an die ebenfalls 15-jährige Myriam Faltin aus Genf (bis vor kurzem Cycle d’orientation des Voirets), an Hannah Oss (18) von der Kantonsschule am Burggraben in Sankt Gallen und an die Zürcher MNG-Maturandin Vivienne Burckhardt (19), die seit der Gründung der EGOI 2021 jedes Jahr angetreten ist. Gegründet wurde die EGOI von der Schweiz mit dem Ziel, junge Frauen in der Informatik zu fördern, ähnlich der seit 2012 existierenden European Girls' Mathematical Olympiad. Seither fand der Wettbewerb jedes Jahr in einem anderen Land statt: Erst in der Türkei, dann in Schweden und dieses Jahr schliesslich in den Niederlanden in der Nähe von Eindhoven.
Die Schweizerinnen qualifizieren sich für die EGOI durch ihre Leistungen bei der nationalen Ausscheidung. Teilnehmende der Schweizer Informatik-Olympiade verbringen viele freie Stunden damit, sich Fertigkeiten anzueignen, die in der Schule nicht vermittelt werden. “Ich mag es, eine Lösung für ein logisches Problem zu finden und diese dann auch in Form eines Computerprogramms auszudrücken”, meint Hongjia Meng, die auch an der Mathematik-Olympiade Erfolge verzeichnet. “Die Aufgaben bei der Informatik-Olympiade haben etwas mehr mit dem echten Leben zu tun als in Mathe, was auch Spass macht.”
Hätten Sie es lösen können? Hier geht’s zu den Aufgaben der EGOI 2024
In den Niederlanden wartete ein dichtes Programm mit zwei fünfstündigen Wettbewerben, Exkursionen, Spielen und sogar einer Discoparty - laut Vivienne eins der Highlights der Woche. Myriam gefiel am meisten, dass sie an der EGOI all die anderen Teilnehmerinnen kennenlernen konnte. Auch Hongjia genoss den Austausch mit Gleichgesinnten: “Nach dem ersten Wettbewerbstag gingen wir spazieren und obwohl wir den falschen Weg einschlugen, hatten wir viel Spass dabei, uns über unsere vergangenen Olympiaden-Erfahrungen zu unterhalten.” Während Hongjia und Myriam weiter zur Schule gehen, fängt für Vivienne und Hannah im Herbst das Informatik-Studium an der ETH an.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert seit 20 Jahren Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 8'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Treffen Sie die jungen Talente - bei der Jubiläumsfeier am 14. September in Bern.
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