So läuft's ab: Im Schuljahr 2024/2025 machten sich einmal mehr tausende junge Talente aus der ganzen Schweiz auf eine Reise, deren Dauer und Ausgang unbekannt war: Die Teilnahme an einer Wissenschafts-Olympiade. In einer Artikelserie begleiteten wir deren Ablauf von der ersten Runde bis zum internationalen Wettbewerb. Während jeder Phase erleben die Teilnehmenden fachliche Förderung und soziale Begegnungen. Ein Blick hinter die Kulissen unserer Anlässe zeigt das freiwillige Engagement, das all das möglich macht.
In Platons Höhle
Stellen Sie sich vor, Sie wären an der Schlusszeremonie des Schweizer Finals einer Wissenschafts-Olympiade. Sie haben an einer ersten Runde teilgenommen, in der Klasse oder allein, Lager oder Workshops besucht, vielleicht eine zweite Runde bestanden, sich auf Prüfungen, Essays oder Experimente vorbereitet und nun sitzen Sie hier und warten, dass Ihr Name aufgerufen wird. Zu Ihrer Überraschung gewinnen Sie eine Goldmedaille! Während die anderen Finalist*innen applaudieren, wird Ihnen plötzlich klar: Sie werden an der internationalen Runde teilnehmen ...
Über die Autorin: Lara Gafner ist die Präsidentin der Schweizer Philosophie-Olympiade.
So läuft das meistens. Manchmal ist es ein bisschen komplizierter. Als Hannah und Filipa am Finale der Schweizer Philosophie-Olympiade im März ihre Silbermedaillen erhielten, ahnten sie noch nicht, dass sie zwei Monate später zusammen die Schweiz an der Internationalen Philosophie-Olympiade (IPO) in Bari, Italien, vertreten würden. Pro Land können nur zwei Teilnehmende an die IPO reisen. Dieses Jahr konnten die Gewinner der beiden Goldmedaillen nicht dabei sein. Der Erstplatzierte hatte die Altersgrenze von 20 Jahren überschritten, während der Zweitplatzierte an denselben Daten seine International-Baccalaureate-Prüfungen schreiben musste. Daher wurden die Plätze weitergegeben.
Ähnliches war es im Jahr 2022, als ein Goldmedaillengewinner kurzfristig absagen musste und der Silbermedaillengewinner Mathys seinen Platz einnahm. Mathys, der auch bei der Olympiade in Mathematik erfolgreich war, ist einer der zwei mir bekannten Menschen, die sowohl am IPO als auch an der Internationalen Mathematik-Olympiade (IMO) teilgenommen haben. Der andere ist Leonhard aus Liechtenstein, der dieses und letztes Jahr an der IPO teilgenommen hat.
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Leonhard und Mathys vergleichen die beiden internationalen Wettbewerbe.
Ich habe die beiden zwei Wochen vor der IPO an einem Trainingstag der Mathematik-Olympiade kennengelernt, bei dem Mathys, der sich jetzt ehrenamtlich für die Mathematik-Olympiade engagiert, die Teilnehmenden auf die sogenannten „Team Selection Tests“ vorbereitet hat.


Trainingstag an der Universität Bern. (Quelle: Lara Gafner)
Wenn alles nach Plan läuft, ist das Prinzip der Philosophie-Olympiade ganz einfach: Wer Gold gewinnt, darf zur IPO. In Mathematik ist es etwas komplizierter, wie ich erfahren habe: Nach dem Finale im Frühling bereiten sich alle Medaillengewinner*innen auf weitere Prüfungen im Mai vor. Die Ergebnisse dieser Prüfungen entscheiden, wer zur internationalen Delegation gehört, nicht die Medaillen. Einer von mehreren Gründen dafür ist, dass die Schüler*innen in kurzer Zeit grosse Fortschritte machen können.


Mathys unterrichtet am Trainingstag. (Quelle: Lara Gafner)
Mathys verpasste 2020 am nationalen Finale die Golmedaillen, qualifizierte sich aber wenig später erstmals für das internationale Team. Drei Jahre später wurde er zum zweiten Schweizer Teilnehmer, der je eine Goldmedaille an der IMO gewonnen hat. Seiner Meinung nach ist die Grösse der Hauptunterschied zwischen den beiden Events. Während bei der IPO etwa 100 Jugendliche zusammenkommen, hat die IMO über 600 Teilnehmende. „Die IPO war eine tolle Erfahrung, manchmal etwas chaotisch, aber auch sehr charmant“, erinnert sich Mathys. „Die soziale Atmosphäre ist ganz anders – diesbezüglich hat mir die IPO besser gefallen. Da es eine kleinere Veranstaltung ist, kann man mit allen ins Gespräch kommen und sich mit allen anfreunden.“ Die IPO ist auch kein 10-tägiger Aufenthalt, sondern ein verlängertes Wochenende. Da die Veranstaltung traditionell im Mai und nicht in den Sommerferien stattfindet, gäbe es sonst noch mehr Terminkonflikte mit Abschlussprüfungen. Man könnte meinen, dass Donnerstagabend bis Sonntagmittag nicht genug Zeit ist, um nennenswerte Kontakte zu knüpfen. Ich habe jedoch festgestellt, dass es das Kennenlernen beschleunigen kann, wenn man weiss, dass man wenig Zeit hat. „Bei der IMO habe ich ein paar Freunde, mit denen ich mich manchmal unterhalte, aber bei der IPO hat sich eine echte Gruppe gebildet”, sagt Leonhard kurz vor seiner zweiten Teilnahme. Er freue sich darauf, einige der Leute wiederzusehen, die er im Jahr zuvor in Helsinki kennengelernt hat.

Leonhard (rechts), Eric und Svenja beim Training für den “Team Selection Test”. 2024/2025 nahmen alle drei an der Schweizer Philosophie-Olympiade sowie an deren mathematischem Pendant teil. Während Leonhard sich sowohl für die IPO als auch für die IMO qualifizierte, schaffte es Eric an die IMO und Svenja qualifizierte sich in beiden Fächern für regionale Wettbewerbe im Ausland. (Quelle: Lara Gafner)
Nur, weil man schon zum zweiten Mal an einer IPO teilnimmt, wie Leonhard und sein Teamkollege Patrick, weiss man noch lange nicht, was auf einen zukommt. Ich nehme seit 2014 regelmässig als Teilnehmerin und Freiwillige an der IPO teil und kann nur eins mit Sicherheit sagen: Kein Jahr ist wie das andere. Etwas so Grundlegendes wie die Wahl der Unterkunft führt zu sehr unterschiedlichen Erfahrungen für die Teilnehmenden. Wie bei anderen Wissenschafts-Olympiaden verbringen die Teilnehmenden und Delegationsleitenden einen Grossteil des Programms getrennt voneinander. Im Gegensatz zu anderen Wissenschafts-Olympiaden gibt es an der IPO keine Freiwilligen, die spezifisch einzelnen Delegationen zugewiesen sind, um sie zu beaufsichtigen. Dass Teilnehmende unbeaufsichtigt zusammen auf Entdeckungstour gehen, ist an der IPO relativ verbreitet, ergibt sich aber auch eher, wenn die Umstände passen. Letztes Jahr gelang es dem Organisationskomitee beispielsweise, ein Hotel zu finden, in dem alle Teilnehmenden und ihre Delegationsleitenden gemeinsam im Stadtzentrum untergebracht werden konnten, sodass die Teilnehmenden nach dem offiziellen Programm – oder manchmal sogar anstelle des offiziellen Programms – niederschwellig Zeit miteinander verbringen konnten.
Dieses Jahr wussten wir im Voraus, dass wir auf verschiedene Hotels aufgeteilt werden würden. Wir dachten, wir müssten den Weg selber findet, aber als wir in Bari Centrale aus dem Nachtzug ausstiegen, wurden wir von einem der Hauptorganisatoren persönlich im Empfang genommen.


Von Zürich über Mailand nach Bari. (Quelle: Lara Gafner)
Er führte uns zu zwei Taxis, die bereits vor dem Bahnhof auf uns warteten. Für den Rest unseres Aufenthalts holten uns jeden Morgen Charterbusse von unseren jeweiligen Hotels ab – es sei denn, wir verpassten sie. Ich muss zugeben, das nur ich und der andere Schweizer Leiter Guihlem je den Bus verpassten, nicht unsere vorbildlichen Teilnehmerinnen.


Quelle: Lara Gafner
Da die Delegationen über die ganze Stadt verteilt waren, traten die Teilnehmenden am ehesten mit den anderen im selben Hotel in Kontakt. Die Schweizerinnen waren oft zusammen mit den Amerikanern anzutreffen, die zu den Delegationen aus unserem Hotel gehörten, mit denen wir am ersten Tag die Stadt auskundschafteten.


Quelle: Lara Gafner
Wir flanierten ein paar Stunden lang durch die Altstadt von Bari, wo Filipa und Hannah, die sich im Zug schon über Fotografie ausgetauscht hatten, ihre professionellen Kameras zum Einsatz bringen konnten.


Quelle: Lara Gafner
Am Mittag steuerte unsere grosse Gruppe ausgerechnet auf den kleinsten Imbiss der ganzen piazza zu. Es wurde entschieden, dass sich die Teilnehmenden in den schmalen Sandwich-Laden reinquetschen, während sich die Delegationsleitenden draussen um einen kleinen Tisch drängen.


Quelle: Joseph Murphy
Von Zeit zu Zeit brachte eine Delegationsleiterin den Teilnehmenden eine weitere Portion antipasti hinein, kam dann wieder heraus und versicherte uns, die “Kinder” würden sich gut unterhalten. Bei anderen Internationalen Olympiaden habe ich Beziehungen zwischen den Teilnehmenden und ihren Leiter*innen beobachtet, die sich eher auf Augenhöhe abspielen. Bei der IPO sind die Delegationsleitenden und die Teilnehmenden nicht nur durch ihr Alter voneinander getrennt, sondern vor allem durch ein Rollenverständnis, das eher dem einer Schule als dem einer Art Wissenschafts-Pfadi entspricht. Es gibt „Lehrpersonen“ und es gibt „Schüler*innen. Wenn die Schweiz als „Lehrpersonen“ Universitätsstudierende und keine erfahrenen Gymnasiallehrpersonen entsendet, werden sie bei der IPO oft für Schüler*innen gehalten.

Guihlem aus der Schweiz, der an der Universität Freiburg studiert, und Raphael aus Liechtenstein, der tatsächlich Gymnasiallehrer ist, an einem „Lehrpersonentisch“. (Quelle: Lara Gafner)
Der eigentliche Wettbewerb findet am ersten Morgen statt: Die Teilnehmenden können aus vier Zitaten auswählen und haben vier Stunden Zeit, um einen philosophischen Essay zu schreiben.

Leonhard aus Liechtenstein schreibt seinen Essay. (Quelle: IPO 2025)
Sobald sie den Prüfungssaal verlassen, werden sie sofort von Lehrpersonen umzingelt, die ihnen zwei Fragen stellen wollen: „Welches Thema hast du gewählt?“ und „Wie ist es gelaufen?“.

Die Essaythemen der IPO 2025. (Quelle: Lara Gafner)
Die erste Frage ist leicht zu beantworten – die zweite weniger.

Hannah und Filipa kurz vor dem Essayschreiben. (Quelle: Lara Gafner)
„Zuerst dachte ich, ich hätte eine super Idee, aber dann wurde mir klar, dass ich einen Teil des Zitats nicht ganz verstanden hatte“, antwortet Hannah, als ich sie frage. Sie fügt hinzu, dass es schwierig sei, einen philosophischen Essay in einer Fremdsprache zu schreiben. Bei der IPO dürfen Texte auf Englisch, Französisch, Deutsch oder Spanisch verfasst werden, aber niemand darf die eigene Landessprache wählen, damit alle denselben Nachteil haben – zumindest in der Theorie. In der Praxis läuft es darauf hinaus, dass ein Westschweizer Teilnehmer nicht auf Deutsch schreiben darf - eine in der Schule gelernte Zweitsprache - während eine Schülerin einer internationalen Schule Englisch wählen darf, obwohl das ihre Muttersprache ist.
Sobald sie das Essayschreiben hinter sich haben, können sich die Teilnehmenden ganz darauf konzentrieren, die Erfahrung zu geniessen.

Patrick aus Liechtenstein (mit Sonnenbrille) geniesst das Erlebnis. (Quelle: Lara Gafner)
„Meistens fühlte sich die IPO eher wie ein Camp an, in dem man mit anderen Leuten abhängen kann“, sagt Leonhard. Er freute sich zwar, als er seinen Erfolg vom Vorjahr mit einer weiteren Ehrenmeldung wiederholte, aber der Wettbewerb nimmt für ihn bei der IPO weniger Raum ein als bei der IMO. „Die IPO fühlt sich viel weniger wettbewerbsorientiert an, die meisten Leute, mit denen ich gesprochen habe, sahen sie als einen spassigen Trip, den sie unternehmen durften.“

Quelle: Lara Gafner
Während die Teilnehmenden auf Stadtrundgang gehen oder Vorlesungen hören, machen sich die Lehrpersonen, die auch die Jury bilden, an die Arbeit. Durch einen Prozess, der mehrere Phasen und fünf Kritierien beinhaltet, bewerten sie die Essays und diskutieren ihre Bewertungen in Gruppen oder später zu zweit - manchmal bis in die Nacht hinein.

Jonas Pfister, der Gründer der Schweizer Philosophie-Olympiade, reiste extra nach Bari, um einige Verbesserungen für die Essaybewertung zu präsentieren. (Quelle: IPO 2025)
In Bari haben wir keine Nachtschicht gemacht, sondern am nächsten Morgen weiterbewertet. Daher war ich hellwach, als ich den besten Essay lesen durfte, den ich je bei einer IPO gelesen hatte. Mein Eindruck wurde bestätigt, als ich später erfuhr, dass es sich um einen der beiden Essays mit Goldmedaille handelte.


Lara schwärmt über den goldenen Essay, zusammen mit einem mit einem malaysischen Lehrer... (Quelle: IPO 2025)

… der auch auf den Bildern der IMO zu sehen ist. Anscheinend war Leonhard nicht der Einzige, der beides gemacht hat! (Quelle: IMO 2025)
Bei der IMO erhalten etwa 50 % der Teilnehmenden eine Medaille. Bei der IPO sind es nur etwa 10 %. Bisher hatte die Schweiz nur ein einziges Mal eine Medaille gewonnen, im Jahr 2008. Man kann sich also vorstellen, wie überrascht wir waren, als wir bei der Verkündigung der vier Silbermedaillen plötzlich die Worte hörten: «Aus der Schweiz ... Filipa Lüthy!»
Filipas Essay

Filipa wird nach der Schlusszeremonie von Lehrern aus Kasachstan und Österreich interviewt. (Quelle: Lara Gafner) Das Ergebnis ist hier zu sehen.
Wer schonmal Bilder von der Schlusszeremonie einer anderen Wissenschafts-Olympiade gesehen hat, wird vielleicht feststellen, dass bei der IPO die Flaggen fehlen.


Die Schlusszeremonie. (Quelle: IPO 2025)
Landesflaggen auf die Bühne mitzunehmen war bei der IPO nie sehr üblich und in diesem Jahr wurde davon ausdrücklich abgeraten. Dies löste viele Diskussionen aus, beispielsweise wurde die Frage aufgeworfen, ob man sagen kann, dass die Teilnehmenden der IPO ihre Herkunftsländer “repräsentieren”. Vielleicht liefert der tosende Applaus, den die erste palästinensische Delegation in der Geschichte der IPO bei der Eröffnungszeremonie erhielt, auch eine Antwort auf diese Frage.
In Platons „Politeia” kommt das bekannte Höhlengleichnis vor. Es ist eine Geschichte über Menschen, die ihr Leben in einer Höhle verbringen und nur Schatten an einer Wand sehen. Ein Philosoph ist wie jemand, der aus dieser Höhle befreit wurde. Zunächst ist er vom Licht geblendet, aber mit der Zeit begreift er die Dinge so, wie sie tatsächlich sind. Wenn der Philosoph jedoch in die Höhle zurückkehrt, haben seine Augen nicht nur Schwierigkeiten, sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen, sondern er stellt auch fest, dass die anderen Gefangenen für seine Wahrheiten nur Gleichmut oder sogar Feindseligkeit übrig haben. Scherzhafte Anspielungen auf das Höhlengleichnis waren allgegenwärtig, als Schüler*innen und Lehrpersonen am letzten Nachmittag der IPO 2025 gemeinsam einen Ausflug zu den Castellana-Höhlen unternahmen.


Abstieg in die Höhle. (Quelle: Lara Gafner)
Einige Teilnehmende schienen ehrlich daran interessiert zu sein, etwas über Stalaktiten und Stalagmiten zu lernen, doch für die meisten war die Höhle nur eine weitere Kulisse für ihre unermüdlichen Diskussionen. Zum Beispiel über den Aufstieg des Rechtsextremismus in ihren jeweiligen Ländern oder über “Italian brainrot” Memes, die damals gerade im Trend lagen. Es stellt sich heraus, dass man ausserhalb des Höhlengleichnisses die Höhle gar nicht verlassen muss, um Philosoph*in zu sein.


Filipa und Hannah in der Höhle. Wenn Lara so gut mit einer professionellen Kamera umgehen könnte wie di beiden, könnte man sie vielleicht sogar sehen. (Quelle: Lara Gafner)
Doch es gab eine Teilnehmerin, erst 15 Jahre alt, die mich an den Philosophen aus dem Höhlengleichnis erinnerte. Sehr frei interpretiert ergeht es dem Philosophen im Gleichnis nämlich ein bisschen wie den Jugendlichen, die an die IPO reisen. Sie finden dort Einsichten, Erfahrungen, vielleicht sogar ein Gefühl der Zugehörigkeit - doch nichts davon lässt sich einfach so auf die Alltagswelt übertragen, der sie für ein paar Tage entflohen sind. Als wir uns dem Ausgang der Höhle näherten, drückte die junge Teilnehmerin ihre Erleichterung aus, in dem sie spontan zu singen begann, wie eine Figur in einem Musical:
Endlich sehe ich das Licht
Und die Schatten zieh'n vorüber
sang sie - Zeilen aus dem Disneyfilm “Rapunzel - Neu verföhnt”. Ihre Stimme hallte von den Höhlenwänden wider, und sie trällerte weiter, bis zum Ausgang:
Jeden Tag sah ich aus dem Fenster
Jedes Jahr nur das gleiche Bild
All die Zeit wusste ich es nicht
Wie blind ich immer war
Sie ist hier strahlend wie die Sterne
Sie ist hier und die Zeit bleibt stehen
Es ist wahr, nun wird mir klar
Hier fühl ich mich zuhaus

Gruppenfoto aller Beteiligter an der IPO 2025. Ein Gruppenfoto der IMO würde wohl noch mehr aussehen wie ein Wimmelbild. (Quelle: IPO 2025)
Mathe am anderen Ende der Welt: Der gemeinsame Nenner
Über den Autor: Tanish Patil ist Freiwilliger der Schweizer Mathematik-Olympiade und kocht besonders leckeren gebratenen Reis mit Ei.
Wir Mathematiker*innen sind schon ziemliche Snobs. Wir bilden uns etwas darauf ein, dass unser Fach die älteste und grundlegendste aller Wissenschaften ist und dass unsere Internationale Olympiade auch die älteste und berühmteste von allen ist. Ich verrate Ihnen aber ein kleines Geheimnis: Die Olympiaden-Mathematik ist gewissermassen “L'art pour l'art”, eine Mischung aus Logik und Kreativität, die fast keinen praktischen Nutzen hat. Seltsamerweise sind wir sehr stolz darauf, denn das bedeutet, dass wir das, was wir tun, aus purer Liebe zum Fach tun und aus keinem anderen Grund. Man kann sich nicht wirklich auf eine Mathematik-Olympiade vorbereiten, indem man büffelt oder auswendig lernt – der einzige Weg ist Übung. Man muss das Fach also wirklich lieben, um sich etwas zu widmen, das nur für einen selbst und ein paar exzentrische Kamerad*innen von Bedeutung ist. Woher nimmt man die Motivation dazu? Nun, die Probleme und ihre Lösungen sind in der Regel sehr schön; ein Apfel, der verführerisch vom Baum der Erkenntnis baumelt. Meiner Meinung nach lieben wir Mathematik-Olympiaden jedoch vor allem wegen der Offenheit der Aufgaben: Man kann ein Problem auf jede beliebige Weise angehen, es gibt keine Regeln, nur die eigene Kreativität.
Apropos Apfel: Jede gute Geschichte beginnt mit einer geheimnisvollen Frucht. Unsere Geschichte beginnt auf der anderen Seite des Planeten, auf einer bekannten kleinen Insel namens “Australien”. Wussten Sie, dass Australien extreme Massnahmen ergreift, um die Umwelt vor biologischer Kontamination zu schützen? Die meisten Lebensmittel dürfen nicht eingeführt werden, und sogar dreckige Stiefel oder Badehosen müssen bei der Grenzkontrolle deklariert werden. Eins unserer Delegationsmitglieder für die Internationale Mathematik-Olympiade (IMO) 2025 - Andrej - war davon etwas eingeschüchtert und deklarierte eine Banane, die er gar nicht eingepackt hatte, nur für den Fall der Fälle. Alarmstufe Rot! Sein Gepäck wurde nach einer nicht existierenden Banane durchsucht. Ich bin mir sicher, dass ein Vertreter einer anderen Wissenschaft einfach geschwiegen hätte, aber wenn man einem Mathematiker eine einfache Frage stellt…
Wir verbrachten zunächst eine Woche in Brisbane, wo wir mit der slowenischen Delegation trainierten.

Quelle: via Tanish Patil
Trainingslager gehören zu Mathematik-Olympiaden einfach dazu – wir hatten eine Woche zuvor eines mit Deutschland und Österreich, und unser gemeinsames Lager mit Slowenien findet nun schon seit fast zwei Jahrzehnten jährlich statt. Viele Länder pflegen solche Trainingsfreundschaften mit anderen Ländern – die Niederlande und Neuseeland, England und Australien, Estland und Südafrika, um nur einige zu nennen. Daher kannte ich meinen slowenischen Kollegen Luka schon recht gut – wir waren bereits an fünf IMOs zusammen mit dabei. Die Zusammenarbeit lief wie von selbst und gemeinsam mit Marco, einem der Leiter der liechtensteinischen Delegation, haben wir einige unterhaltsame Kurse für die Kids vorbereitet, aber auch einen Ausflug nach Brisbane. Dort kam die Gruppe mal an die frische Luft und widerlegte das Vorurteil, dass sie alle Nerds sind.


Tanish unterrichtet im Trainingslager. (Quelle: via Tanish Patil)
Die Teams hatten Spass beim Fussballspielen, stellten sich einer kniffligen Probeprüfung und trauten sich, den berüchtigten australischen Brotaufstrich Vegemite zu degustieren.

Emil probiert Vegemite. (Quelle: via Tanish Patil)
Bei der IMO hat jede Delegation in der Regel zwei Leiter*innen, die während des Wettbewerbs unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Was die Schweiz und Liechtenstein betrifft, so blieben Marco und ich mit den Teilnehmenden im Trainingslager, während Julia und Valentin früher als wir zur IMO reisen mussten. Wir werden ihnen später wieder begegnen.

"Working hard or hardly working?" (Quelle: via Tanish Patil)
Am Ende der Trainingswoche machten wir uns mit den dreizehn Jugendlichen (je sechs aus der Schweiz und Slowenien sowie Leonhard für Liechtenstein) auf den Weg zurück zum Flughafen Brisbane, wo uns ein Bus zur Sunshine Coast brachte, wo die IMO stattfand. Alle Schüler*innen und ihre Leiter*innen waren in einem Resort untergebracht, was ideal war, da die Kids so untereinander Kontakte knüpfen konnten, was immer toll ist (nicht jede IMO-Gastgeberstadt verfügt über einen Ort, der mehr als 800 Personen gleichzeitig unterbringen kann).
Ich wurde bei der Ankunft auch von vielen der Teilnehmenden begrüsst, was daran liegt, dass ich für einen der beliebtesten Instagram-Accounts über Olympiaden-Mathematik zuständig bin. (Hier kann man mal reinschauen - aber Achtung, da ist auch viel “brainrot” dabei!)
Die Eröffnungsfeier fand am nächsten Tag statt. Die Teams versuchen in der Regel, etwas Cooles zu machen, wenn sie auf die Bühne gehen, um möglichst viel Applaus zu erhalten.

Die Eröffnungszeremonie. (Quelle : IMO 2025)
Für einige Delegationen ist dies einfacher als für andere – Leonhard erhielt wohlverdiente Anerkennung dafür, dass die Liechtensteiner Delegation als einzige nur aus einem einzigen Teilnehmer bestand.

Quelle: IMO 2025
Es gab auch grossen Beifall für das palästinensische Team, das im Vorjahr aufgrund von Visaproblemen nicht teilnehmen konnte. Dieses Mal hatten es drei der fünf Teammitglieder nach Australien geschafft. Seltsamerweise wurde entschieden, dass sich die Teams in der Reihenfolge ihrer Entfernung zu Australien aufstellen sollen (anstatt wie üblich alphabetisch). So folgte auf Palästina sofort Israel - ich nehme an, dass die Stimmung in der Warteschlange… interessant war.
Während unser Auftritt auf der Bühne eher auf verhaltenen Jubel traf waren, kamen unsere Outfits gut an – unser Team-Shirt war bei Teilnehmenden und Leiter*innen gleichermassen beliebt.

Quelle: IMO 2025
Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, begannen die Teilnehmenden, sich wegen der Prüfung zu stressen. Als verantwortungsbewusster Leiter verordnete ich eine frühe Schlafenszeit und verbot jegliche Diskussionen über Mathematik, wobei das Verbot nicht eingehalten wurde. Am nächsten Morgen hielt ich vor der Prüfung meine inspirierende Rede, gespickt mit derart aufschlussreichen Aphorismen wie: „Diese Prüfung wird in zehn Jahren keine Rolle mehr spielen, deshalb müsst ihr dafür sorgen, dass sie heute eine Rolle spielt." Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass das Team danach ziemlich motiviert und viel weniger gestresst war, aber vielleicht habe ich sie einfach so sehr verwirrt, dass sie vergessen haben, sich Sorgen zu machen. Na ja – Mission erfolgreich gescheitert.
Der erste Prüfungstag verlief recht gut, die Prüfung war eher auf der einfacheren Seite. Einer aus dem Team schaffte es, alle Aufgaben zu lösen, was ein gutes Zeichen war, aber auch bedeutete, dass wir uns vor anderen Teams in Acht nehmen mussten, die ebenfalls besser abschneiden könnten als erwartet. Ich verhängte erneut ein Mathematikverbot, das sicherlich wieder ignoriert wurde, und ging dann mit den Einheimischen (sowohl Menschen als auch Kängurus) Cricket spielen.
Der zweite Prüfungstag brachte mit Aufgabe 6 eine brutale Erinnerung an die Launen der Olympiaden-Mathematik mit sich – eine erstaunlich schöne und völlig unlösbare Aufgabe, die direkt aus dem Kopf des Teufels stammen könnte.
Aufgabe 6. Gegeben sei ein aus Einheitsquadraten bestehendes (2025×2025)-Spielbrett. Matilda möchte rechteckige Kacheln, die unterschiedliche Größen haben können, derart auf das Spielbrett legen, dass der Rand jeder Kachel entlang der Ränder von Einheitsquadraten verläuft und jedes Einheitsquadrat von höchstens einer Kachel überdeckt wird. Man bestimme die kleinstmögliche Anzahl von Kacheln, die Matilda so auf dem Spielbrett platzieren kann, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte genau ein Einheitsquadrat von keiner der Kacheln überdeckt ist. (Quelle)
Da Aufgabe 3 wiederum relativ leicht zu lösen war, hatten viele Teilnehmende genau 5 Aufgaben gelöst, und es gab zahlreiche Spekulationen darüber, wie sich dies auf die Mindestpunktzahl für eine Goldmedaille auswirken würde. Ich hatte jedoch wenig Zeit, über solche Dinge nachzudenken – es war Zeit, mit der Korrektur zu beginnen.


Eindrücke aus den Prüfungssaal. (Quelle: IMO 2025)
Nach einem freudigen Wiedersehen mit Julia und Valentin (und einem Sprung in die Arme von Arnaud, meinem ehemaligen Leiter, der nun Mitglied des Problemauswahlkomitees ist) machten wir uns daran, die Prüfungen der Teilnehmenden zu korrigieren. Die Benotung bei der IMO ist recht einfach: Die beiden Leiter*innen bewerten die Arbeiten “ihrer” Teilnehmenden, ebenso wie zwei neutrale Beobachter*innen, die als Koordinator*innen bezeichnet werden (ein Benotungsschema wird zuvor von den Hauptleiter*innen und Koordinator*innen beim Zusammenstellen der Prüfung erstellt, wobei für jede Aufgabe maximal 7 Punkte für eine perfekte Lösung vergeben werden). Die vier diskutieren dann (ein Prozess, der einfach nur “Koordination” genannt wird), um sich auf eine Punktzahl zu einigen. Theoretisch soll jeder der vier eine möglichst objektive Bewertung abgeben; in der Praxis versuchen die Leiter*innen jedoch, eine grosszügigere Auslegung des Bewertungsschemas für ihre Teilnehmenden durchzusetzen, während die Koordinator*innen die Stimme der Vernunft darstellen. Bewertungsschemata sind in der Regel recht objektiv und enthalten sehr klare Beschreibungen, für welche konkreten Fortschritte Punkte vergeben werden. Die Aufgabe der Leiter*innen besteht also darin, in den Lösungen ihrer Teilnehmenden auf Punkte-Schatzsuche zu gehen.
Nach einer langen Nacht voller Korrekturen (mit etwas Hilfe von Valentin und Marco, die nur einen Schüler zu benoten hatten) machten wir uns auf den Weg zur Koordination, während die Teilnehmenden einen Ausflug unternahmen, um die Freuden des Australia Zoos zu genießen.


Quelle: via Tanish Patil
Unsere erste Koordination betraf Problem 1, bei dem wir uns schnell auf die volle Punktzahl für alle ausser einem Schüler einigten. Bei letzterem drängten wir zwar darauf, aber es wurde schnell klar, dass die Koordinator*innen nicht mitspielen würden. Wir einigten uns darauf, die Entscheidung zu verschieben und später erneut zusammenzusitzen, was im Laufe der Koordination durchaus üblich ist. Manchmal, wenn sich die Parteien nicht einigen können, muss die Angelegenheit bis zu den anderen Leiter*innen weitergezogen werden, aber das ist eher selten, da in der Regel zuerst andere Koordinator*innen ihre Einschätzungen abgeben, die helfen, sich auf eine vernünftige Punktzahl zu einigen. Wir verbrachten den ganzen Tag damit, die Punktzahlen mit den Koordinator*innen durchzugehen, mit mehr oder weniger Konflikten. Währenddessen schauten die Jugendlichen im Hotel Kängurus beim Kämpfen zu. Kein Scherz. Unser Resort befand sich mitten in der Natur.

Ausflug in einen Freizeitpark. (Quelle: IMO 2025)
Wir ergatterten ein paar unglaubliche Punkte, indem wir ein beachtliches Verkaufsgeschick an den Tag legten. Die Koordination dauert zwei Tage und am nächsten Tag überzeugten wir die Koordinator*innen langsam, indem wir so klar und objektiv wie möglich zugunsten unserer Grenzfälle argumentierten. Um 16 Uhr am zweiten Tag waren wir fertig. Jovian würde 35 Punkte erhalten, wie viele andere mit fünf gelösten Aufgaben, Andrej holte 30, Hongjia erhielt 28, Eric und Francesc erzielten 22 und Emil respektable 8 Punkte. Wir gingen davon aus, dass Jovian knapp an Gold vorbeischrammen würde und Hongjia und Andrej an der Grenze zu Silber liegen würden, während Eric und Francesc sichere Bronzepunkte erzielen würden. Aber die Schwellenwerte werden erst gesetzt, wenn alle Punkte feststehen.

Während IPO Flaggen verbot, hatte Tanish seine Schweizer Flagge sogar in Meetings dabei. (Quelle: via Tanish Patil)
Zu diesem Zeitpunkt traf ich meinen lieben estnischen Freund Artur und wir begannen schonmal zu feiern (Marco, Valentin und Arnaud steckten alle in der Koordination fest). Die Sitzung über die Schwellenwerte für die Medaillen wurde aufgrund von Verzögerungen bei den Diskussionen immer weiter nach hinten verschoben und begann schliesslich mit zwei Stunden Verspätung.
Nachdem wir sechs kontroverse Fälle durchdiskutiert hatten (die Leiter*innen schlossen sich, wenig überraschend, in allen sechs Fällen der Empfehlung der Koordinator*innen an), kamen wir zur Abstimmung über die Medaillenvergabe. Es überraschte niemanden, dass die grosse Anzahl von Teilnehmenden mit 35 Punkten bedeutete, dass wir entweder 28 oder 72 Goldmedaillen vergeben mussten (die ideale Anzahl lag bei etwas mehr als 50). Obwohl 20 zusätzliche Goldmedaillen nicht ideal sind, wäre es viel zu hart, nur 30 zu vergeben, also entschieden wir uns für Grosszügigkeit. Der Dominoeffekt war, dass es auch mehr Silber- und Bronzemedaillen geben musste, damit die Proportionen einigermassen stimmen. Das kam allen zugute! Zu unserer Freude wurden 28 Silbermedaillen vergeben, wovon sowohl Hongjia als auch Jovian davon profitierte. Francesc und Eric lagen deutlich über dem Schwellenwert für eine Bronzemedaille.

Quelle: via Tanish Patil
Auf diesen neusten Schweizer Rekord mussten wir natürlich anstossen. Ich kehrte in jener Nacht aber zu einer vernünftigen Zeit in mein Zimmer zurück, dank der italienischen Delegationsleiterin (Veronica, eine gute Freundin von mir von der EPFL). Sie begleitete mich und Santiago aus Kolumbien zurück zu unserem Hotel, während andere Leiter*innen weiter feierten. Auch die Jugendlichen schienen in Feierlaune zu sein, denn laut Marco klopfte jemand um 4 Uhr morgens an unserer Tür.

Wer hat gesagt, dass Mathematiker*innen nicht feiern können? (Quelle: IMO 2025)
Der letzte Tag bestand schliesslich aus einem Medaillenregen an der Schlusszeremonie, während Arnaud von Google heimgesucht wurde.

Arnaud aus der Schweiz überreicht als Mitglied des Problemauswahlkomitees Medaillen. (Quelle: IMO 2025)

Jovian auf der Bühne mit den anderen Goldmedaillengewinner*innen. (Quelle: IMO 2025)

Hongjia im Publikum. (Quelle: IMO 2025)
Bis in die frühen Morgenstunden wurden Gespräche geführt und Freundschaften geknüpft. Wie immer nach einer IMO wurden alle nach dem Abschied von neuen und alten Freunden ein bisschen melancholisch, aber das geht vorbei. Die IMO und Wissenschafts-Olympiaden im Allgemeinen sind eine wirklich einzigartige Erfahrung. Nirgendwo sonst trifft man Gleichgesinnte aus dem ganzen Land und der ganzen Welt in einem Umfeld, in dem man nicht schräg angeschaut wird und in dem alle verstehen, was das gemeinsame Lieblingsfach so schön macht. Der Wettbewerbsgedanke verblasst neben dem Zusammenhalt dieser wunderbar vielfältigen, fröhlichen, freundlichen und rücksichtsvollen Gemeinschaft.

Quelle: via Tanish Patil
Wenn Sie jemals Zweifel oder Sorgen hinsichtlich der Zukunft haben sollten, schauen Sie doch einmal bei einer Wissenschafts-Olympiade in Ihrer Nähe vorbei. Die Freude, mit der diese jungen Menschen nach Wissen und nach Spitzenleistungen streben, lässt keinen Zweifel daran, dass wir in Zukunft in guten Händen sind. Das soll nicht heissen, dass ich weniger Vertrauen in Jugendliche habe, die nicht an Wissenschafts-Olympiaden teilnehmen – aber wenn ich ehrlich bin, sollten alle mal teilnehmen. Es geht einfach darum, herauszufinden, was einem liegt - in der Wissenschaft ist für alle was dabei, von den Sternen bis zur See.
Damit endet unsere Reise durchs Olympiadenjahr 2024/2025 - aber aufgepasst: Bald erscheint ein Bonusartikel über das Leben nach der Wissenschafts-Olympiade, in Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen Schweizer Jugend Forscht und Schweizerische Studienstiftung. Und natürlich hat das neue Olympiadenjahr 2025/2026 gerade erst angefangen. Im September können interessierte Schüler*innen die ersten Runden in Mathematik und Philosophie auf OlyPortal lösen. Anderes Fach gesucht? Wie Tanish schreibt, ist bei den 11 Wissenschafts-Olympiaden für alle etwas dabei. Jetzt den Newsletter abonnieren oder auf Instagram oder LinkedIn folgen, um nichts zu verpassen!