Rund 500 Freiwillige organisieren die 11 Wissenschafts-Olympiaden. Im Winter hat die Geschäftsstelle der Wissenschafts-Olympiade eine Umfrage durchgeführt, um zu verstehen, was die Volunteers bewegt. Nun nehmen wir die wichtigsten Resultate unter die Lupe - und vergleichen sie mit den Resultaten von 2021.
Vier Jahre ist es her, seit die Volunteers der Wissenschafts-Olympiaden erstmals eine Umfrage über ihre Freiwilligenarbeit ausgefüllt haben. Seither hat sich einiges getan: Aus 350 wurden 500 Volunteers, aus 9 Olympiaden wurden 11. Der Verband hat Anerkennung und gute Rahmenbedingungen für Volunteers zum Ziel der Strategie 2021-2024 gemacht und seine Angebote für Volunteers ausgebaut. Höchste Zeit also für ein Update!
Wer sind die Volunteers?
106 Personen haben die Umfrage ausgefüllt, darunter 28 Vorstandsmitglieder. Geteilt wurde der Link mit allen rund 500 Volunteers, die der Geschäftsstelle bekannt sind. Es versteht sich, dass die Resultate vielleicht anders ausfallen würden, wenn sich alle Volunteers an der Umfrage beteiligt hätten. Die 11 Vereine waren alle vertreten, allerdings nicht alle gleich stark:

Peer-to-peer: Bei den Wissenschafts-Olympiaden werden Jugendliche von Volunteers gefördert, die oft kaum älter sind als sie selbst.

Während 2021 der Altersmedian bei 25 Jahren lag, liegt er heute bei 22 Jahren (24 bei Vorstandsmitgliedern). Die Volunteers sind jünger geworden.
Passend dazu sind unter den Volunteers heute noch mehr Studierende als 2021. Dafür hat sich der Prozentsatz von Lehrpersonen, die die Olympiaden mit ihrem didaktischen Know-How aktiv unterstützen, leider halbiert.

Während deutschsprachige Volunteers noch immer in der Mehrheit sind, hat der Anteil von französischsprachigen Volunteers gegenüber 2021 immerhin um 4% zugenommen.

Männliche Volunteers sind unter den Befragten leicht überrepräsentiert. Diese Frage wurde 2021 nicht gestellt, daher fehlt der Vergleich.

Wie engagieren sich die Volunteers?
Die Hauptaufgaben der Volunteers bilden ab, was die Wissenschafts-Olympiaden im Kern sind: Ein Förderangebot.
65.09% der Volunteers engagieren sich regelmässig für spezifische Anlässe oder Aufgaben. Etwas weniger als die Hälfte der Befragten hat auch angegeben, dass sie auf Abruf verfügbar sind und sich engagieren, wenn sie gebraucht werden oder sie eine Aufgabe interessiert. Weniger als ein Drittel engagiert sich nur, wenn er oder sie Zeit zur Verfügung hat.
Volunteer zu sein, kann viel Zeit in Anspruch nehmen: Die Zahl der geschätzt geleisteten Stunden ist mit 127 Stunden pro Jahr um 19 Stunden höher als 2021. Natürlich investieren nicht alle Volunteers so viel Zeit: Der Median liegt bei 80 Stunden pro Jahr. Das heisst, eine Hälfte der Befragten investiert mehr als das und die andere weniger, je nach Zeit und Interesse.

Bei Vorstandsmitgliedern beträgt die geschätzte Arbeitszeit sogar 257.6 Stunden pro Jahr im Durchschnitt und 105 Stunden pro Jahr im Median.
Auf die Frage, wie sie ihren Arbeitsaufwand einschätzen, antworteten 54.72%, dass dieser genau richtig sei und 28.30% er sei hoch, aber für sie in Ordnung. Nur 2.83% der Befragten empfinden ihren Aufwand als zu hoch - 2021 waren es noch 8%.
Die Volunteers scheinen also weniger überlastet zu sein als vor vier Jahren. Dennoch gilt es, die betroffenen 2.83% weiter zu entlasten. Interessant ist auch, dass 14.15% ihren Arbeitsaufwand als zu niedrig einschätzen und gerne mehr machen möchten.
Wie beginnt und endet das freiwillige Engagement?
Für die meisten Befragten liegt der Beginn ihres freiwilligen Engagements noch nicht lange zurück.

Den Vereinen gelingt es gut, unter den ehemaligen Teilnehmenden Freiwillige zu rekrutieren. Das spricht dafür, dass Teilnehmende die Olympiade positiv wahrnehmen. Verbesserungspotential gibt es bei der Einführung ins freiwillige Engagement: Mehr als ein Drittel fand diese lückenhaft oder hatte gar keine Einführung.

Die meisten Volunteers (48.11%) lassen das Ende ihres Engagements offen. 39.62% sagen sogar, dass sie sich so lange wie möglich engagieren wollen. Nur 6.6% wollen bald aufhören oder hätten gerne schon aufgehört. 5.66% haben vor, sich nur bis zum Studienabschluss zu engagieren.
Die Vereine scheinen in der Regel kein Vorgehen zur Verabschiedung von Volunteers zu haben. Fast 80% haben keine Meinung zur Gestaltung der Verabschiedungen oder geben an, dass es so etwas in ihrem Verein nicht gibt.17.92% sind zufrieden mit den Verabschiedungen in ihrem Verein.
Was motiviert die Volunteers?
Die meisten Volunteers wollen ihre eigene Olympiaden-Erfahrung weitergeben - das passt dazu, dass sie überwiegend ehemalige Teilnehmende sind.

Ein wichtiges Ziel der Strategie 2021-2024 der Wissenschafts-Olympiade war, dass die Volunteers mehr Wertschätzung erfahren.
Tatsächlich geben 13% mehr Freiwillige an, dass sie sich vom eigenen Vereinsvorstand wertgeschätzt fühlen. Auch beim Verband ist die Quote um 4 % gestiegen. Angestrebt waren allerdings 10% mehr, der Verband muss da also weiter dranbleiben.

Mit der Feedbackkultur in ihren Vereinen sind die meisten Volunteers zufrieden, doch etwa jeder Fünfte würde sich mehr Feedback wünschen.
Bei Herausforderungen holen sich die Freiwilligen in erster Linie Unterstützung von den anderen Freiwilligen - heute mehr als vor vier Jahren.
Die Anzahl der Personen, die Probleme alleine löst, ist gesunken. Dies spricht für den Zusammenhalt in den Vereinen.

Auch zwischen den verschiedenen Vereinen vernetzen sich die Volunteers stärker selbständig untereinander.
Treffen mit Freiwilligen anderer Olympiaden haben zugenommen (36.79%, +16%). Zudem nutzen die Freiwilligen öfter Angebote des Verbandes und der Geschäftsstelle, um sich über den Verband und andere Olympiaden zu informieren, zum Beispiel den Volunteers-Newsletter (47%, +25%), den Science Olympiad Day (43%, + 5%) und das Magazin WOLY (41%, +12%).
Welche Angebote nutzen die Volunteers?
Während es bei vereinsübergreifenden Projekten weiterhin Verbesserungsbedarf bei Koordination und Kommunikation gibt, wurden in der Umfrage generell weniger Verbesserungsvorschläge für den Verband und die Geschäftsstelle hinterlassen als 2021. Viele der damals angesprochenen Punkte wurden seither umgesetzt. Etwa 88.68% der Volunteers nutzen die Angebote und die Infrastruktur, die ihnen Verband und Geschäftsstelle zur Verfügung stellen - manche sind aber noch wenig bekannt oder werden nicht benötigt:
- Google Drive, Email und Mailinglisten (73.58%)
- Science Olympiad Day (42.45%). Save the Date: Der nächste Science Olympiad Day findet am 4. Oktober 2025 in Bern statt. Eine Einladung folgt per Email.
- Volunteers-Newsletter (47.17%)
- Verbands- oder Vereinswebseiten (44.34%)
- Magazin WOLY (40.57%)
- Social Media z.B. Instagram, Linkedin und Tiktok (32.08%)
- Generalversammlung (22.64%). Save the date: Die nächste Generalversammlung findet am 24. Mai 2025 in Zürich statt. Eine Einladung folgt per Email.
- Volunteers-Webseite (19.81%)
- Raumreservationen an der Universität Bern (18.87%)
- OlyPortal (18.87%)
- Datenbank, Buchhaltung und Massenmailings auf Odoo (10.38%)
Kennst du alle diese Angebote schon? Wenn du etwas davon nutzen möchtest oder Fragen hast, kannst du dich gerne an Charlotte (c.vidal@olympiad.ch) wenden. Bei Fragen zur Umfrage stehen wir ebenfalls zur Verfügung. Mehr Artikel zum Thema Freiwilligenarbeit findest du hier.