Bronzemedaille und Ehrenmeldungen für Schweizer an Internationaler Physik-Olympiade
Wenn die Teilnehmenden nicht an die Physik-Olympiade kommen können, dann kommt die Physik-Olympiade eben zu ihnen. Nach diesem Motto fand vom 7. - 15. Dezember eine virtuelle Version der Internationalen Physik-Olympiade statt, bei der Jugendliche aus über 40 Ländern mitmachten.
Von links nach rechts: Sebastian Käser (Freiwilliger), Dominik Moos, Leo Thom, Petr Ermolaev, Nicolà Gantenbein und Quentin Wenger (Frewillige), Lennart Horn, Loïc Nicollerat (Alle Bilder: Physik-Olympiade).
Die experimentelle Prüfung.
Von links nach rechts: Petr Ermolaev, Loïc Nicollerat, Dominik Moos, Nicolà Gantenbein und Sebastian Käser.
Vorne: Dominik Moos während der Prüfung.
Vorne: Loïc Nicollerat während der Prüfung.
Vorne: Petr Ermolaev während der Prüfung.
Für die Schweiz waren am Start:
Dominik Moos, ehem. Kantonsschule Zug (ZG)
Lennart Horn, ehem. Kantonsschule Solothurn (SO)
Leo Thom, ehem. Kantonsschule Kreuzlingen (TG)
Loïc Nicollerat, ehem. Lycée Collège de la Planta (VS)
Petr Ermolaev, ehem. CEC Emilie-Gourd (GE)
Bronze ging an Dominik, der schon an der Europäischen Physik-Olympiade eine Bronzemedaille gewann. Lennart, Leo, Loïc und Petr erhielten Ehrenmeldungen.
Physik in der Pandemie
Hunderte von Jugendlichen aus aller Welt, die sich an einem Ort treffen: Das gewohnte Format der Internationalen Physik-Olympiade ist während der Corona-Krise nicht undenkbar. Daher organisierte Russland eine Alternative für die jungen Physikerinnen und Physiker, die sich für das ursprünglich im Sommer geplante internationale Finale qualifiziert hatten. Während sonst nur Mittelschülerinnen und Mittelschüler zugelassen sind, durften ausnahmsweise auch jene teilnehmen, die dieses Jahr ein Hochschulstudium begonnen hatten. Dies gilt auch für die fünf Schweizer, welche seit dem Herbst Physik, oder im Falle von Dominik Mathematik, studieren. Loïc und Petr haben an der EPFL angefangen, Dominik und Lennart an der ETHZ und Leo am Imperial College London.
Jedes Team traf sich im eigenen Land, um die Prüfungen zu absolvieren. Die fünf Schweizer verbrachten die Prüfungstage im Hotel Bad Ramsach (BL), begleitet von Freiwilligen der Schweizer Physik-Olympiade. Auch eine Repräsentantin aus Russland war vor Ort. Sie beaufsichtigte die Prüfungen, um einen fairen Wettbewerb sicherzustellen.
Kristallographie mit Heimlieferservice
Am 8. 12. fand eine theoretische Prüfung statt, in der unter anderem Fragen über Mechanik, Laser und das Aufspüren von Exoplaneten zu beantworten waren. Nach einem Ruhetag, an dem die Jugendlichen die verschneite Landschaft geniessen konnten, stand am 10.12. die experimentelle Prüfung an. Die Organisatoren hatten Pakete mit dem nötigen Material an alle Teilnehmenden in der ganzen Welt verschickt. Die Nachwuchsphysiker mussten die Struktur von Kristallen bestimmen - mithilfe des Musters, das durch die Streuung eines Laserstrahls am Kristall entsteht. Diesen Teil des Wettbewerbs fanden die praktisch veranlagten Schweizer Teilnehmer spannend. Alles in allem waren die fünfstündigen Prüfungen eine Herausforderung für sie. Sie mussten Prioritäten setzen, da die Zeit nicht für alle Aufgaben reichte. Nach derart anspruchsvollen Prüfungen ist Sebastian Käser von der Physik-Olympiade sehr stolz auf die Leistung des Schweizer Teams: „Es ist nicht selbstverständlich, dass alle eine Medaille oder Ehrenmeldung gewinnen.“
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.