Es wurde debattiert, hinterfragt und geschrieben: Vom 8.-11. März 2018 trafen sich Jugendliche aus der ganzen Schweiz an der Universität Bern zum Final der Philosophie-Olympiade. Die beiden Gewinnerinnen des Essaywettbewerbs reisen Ende Mai für die Schweiz an die Internationale Olympiade nach Montenegro.
Argumentieren präzise und haben originielle Ideen: Die Finalistinnen und Finalisten der Philosophie-Olympiade 2018. Bild: Cyrille Boinay
Rafaela Schinner vom Kollegium Spiritus Sanctus Brig gewinnt die Philosophie-Olympiade 2018. Bild: Cyrille Boinay
Svenja Hammer von der Stiftsschule Einsiedeln holt sich die zweite Goldmedaille. Bild: privat
Die Preisverleihung an der Uni Bern: Am vierten Tag des Finals wurde gefeiert. Bild: Cyrille Boinay
Die Gymnasiastinnen Rafaela Schinner (Kollegium Spiritus Sanctus Brig, VS) und Svenja Hammer (Stiftsschule Einsiedeln, SZ) gewinnen mit ihren Essays die 13. Philosophie-Olympiade in der Schweiz. Sie überzeugten die Jury mit Argumenten, analytischem Geschick und originellen Ideen. Rafaela Schinner untersuchte in ihrem Essay die Frage "Ist das Leben in Gemeinschaft ein Hindernis für die Freiheit?". Svenja Hammer setzte sich in ihrem Text mit einem Zitat der Philosophin Helene von Druskowitz zum Thema Willensfreiheit auseinander.
Nach über 10 Jahren geht so wieder eine Goldmedaille ins Wallis. Von der Stiftsschule in Einsiedeln machte zum ersten Mal eine Schülerin mit und holte sich gleich Gold.
Silber geht an Tim Krappel (Kollegium Spiritus Sanctus Brig, VS) und Léonore Lavorel (Institut Florimont, GE). Über Bronze freuen sich Pio Blieske (Kantonschule Zürcher Oberland, ZH) und Axel Vanoni (Kantonsschule Romanshorn, TG).
Montenegro wird zum internationalen Treffpunkt für junge Philosophen
Die Gewinnerin Svenja Hammer mag Philosophie, weil sie ihr Denken schult. Und weil ihr dieses Denken Spass macht: "Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich nach der Analyse des Problems auf ein Fazit stosse." Mit der Goldmedaille gewinnen Svenja und Rafaela auch eine Reise: An die internationale Philosophie-Olympiade nach Bar, Montenegro (23.-27. Mai 2018), wo sie auf junge Philosophinnen und Philosophen aus 45 Ländern treffen.
Die Essays: über die Freiheit nachdenken, John Searle hinterfragen
Am viertägigen Final wurde um die Wette geschrieben und die Neugierde der Jugendlichen mit Workshops von Philosophinnen und Philosophen gestillt: Wie schreibe ich einen guten Essay? Was bedeutet Evidenz? Kann ich Gut und Böse auf dieselbe Art beschreiben, wie ich einen Apfel beschreiben würde?
Am Samstag, 10. März 2018 wurden aus den Lernenden schliesslich Autorinnen und Autoren: Sie schrieben einen 4-stündigen Essay zu einem von vier Themen. Ethik, Sprachphilosophie oder Philosophie des Geistes: Die Organisatoren wählten eine möglichst breite Palette an Themen aus. Die Schüler überlegten sich z.B. ob das Leben in Gemeinschaft ein Hindernis für Freiheit ist. Sie schrieben über die Philosophie an sich und wie sie zu anderen Wissenschaften steht. Oder sie analysierten ein Zitat von John Searle: "Was immer man meinen kann, kann auch gesagt werden."
Philosophie hilft, selbst zu entscheiden und Dinge zu hinterfragen
Die Philosophie-Olympiade will bei Jugendlichen die Freude am Philosophieren wecken. Und sie will das kritische Denken der Jugendlichen fördern. Dazu Lara Gafner, Philosophie-Studentin an der Uni Bern und Organisatorin: "Kritisches Denken kann jedem Jugendlichen etwas bringen, da es ihnen die Fähigkeit verleiht, selbst zu entscheiden und zu hinterfragen, was und wem sie glauben. Das fördert die Persönlichkeitsbildung und das Selbstbewusstsein." Das kritische Denken ist auch gesellschaftlich wichtig: Es macht die nächste Generation beispielsweise fit, in der Politik überlegt zu entscheiden.
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