Dreimal Bronze in Geographie für Schweizer Schüler in Hongkong
Vier Gymnasiastinnen und Gymnasiasten reisten für die Schweiz an die internationale Geographie-Olympiade 2019 nach Hongkong. Sie bringen drei Bronzemedaillen mit nach Hause.
Das Schweizer Team in Hongkong: Julia Gschwind, Anna-Lena Hatzold, Carlo Mühlemann und Tobias Vetter. Bild: Yannik Friedli, Geographie-Olympiade
Vor einem Monat zeigten sie ihr Können an der europäischen Olympiade, nun sind sie auch international ausgezeichnet worden. Das Schweizer Team holt sich in Hongkong drei Bronzemedaillen an der Internationalen Geographie-Olympiade, die vom 30. Juli bis am 5. August 2019 stattfand:
Bronze: Anna-Lena Hatzold, Kantonsschule am Burggraben, SG
Bronze: Julia Gschwind, Kantonsschule Solothurn, SO
Bronze: Carlo Mühlemann, Gymnasium Neufeld, BE
Tobias Vetter, Kantonsschule am Burggraben, SG
Erdbeben verstehen, Nutzungskarte einer Hongkonger Wohnzone erstellen
180 Jugendliche aus 45 Ländern absolvierten drei Prüfungen: eine Feldarbeit, eine schriftliche Prüfung und einen Multimedia-Test. Die Themen waren breit, sie reichten vom Klimawandel über Raumplanung bis zu Gefahrenabwehr. Beispielsweise mussten die Schülerinnen und Schüler analysieren, wie und warum sich in Ecuador Erdbeben ereignen. Dieses Wissen sei sehr wichtig, meint Teilnehmer Carlo Mühlemann: "Wer Erdbeben versteht, kann ein gutes Gefahrenmanagment erstellen für ein Gebiet, wo ein Grossteil der Bevölkerung davon bedroht ist." Auch die Feldarbeit hatte einen starken Praxisbezug. Es galt, eine Landnutzungskarte einer gemischten Wohnzone in Hongkong zu entwerfen und die Gebäude und deren Höhe und Baujahr zu beschreiben.
Intellektuelle Herausforderung und Austausch über Ländergrenzen
So breit die Themen, so breit auch die Fähigkeiten, die von den Teilnehmenden verlangt und geübt werden konnten. "Fachwissen und ein gutes Allgemeinwissen sind zentral", erklärt Yannik Friedli, Geographie-Student an der Uni Bern und Begleiter des Teams. Ebenso wichtig seien Analytisches Denken, der Umgang mit Zeit und die Fähigkeit, zu improvisieren. Doch die Olympiade will nicht nur die Hirnzellen herausfordern, sondern auch den Austausch unter Jugendlichen fördern. Teilnehmerin Anna-Lena Hatzold betont, dass es zwar schön sei, eine Medaille zu gewinnen: " Aber im Mittelpunkt stand für mich etwas Anderes: Ich konnte Beziehungen knüpfen zu Menschen in meinem Alter, die mein Interesse teilen und aus der ganzen Welt angereist kamen."
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die besten Schweizer Schülerinnen und Schüler reisen an die 15 internationalen Olympiaden, hier begegnen sie Jugendlichen und Forschenden aus aller Welt. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.