Vier Medaillen für die Schweiz an der Internationalen Mathematik-Olympiade
Bei der Internationalen Mathematik-Olympiade (kurz IMO) die vom 18. bis 28. September stattfand, gewannen die Teilnehmenden aus der Schweiz gleich vier Medaillen – und verbrachten eine unvergessliche Woche in Slowenien.
Von links nach rechts: Joël Huber, Raphael Angst, Johann Williams, Florian Keta, Mathys Douma, Yanta Wang.
Teilnehmende aus der Schweiz und aus Slowenien während der Prüfung.
Das Schweizer Team reiste an den See Bled.
Neben den Prüfungen unternahmen die Jugendlichen auch Exkursionen in Slowenien.
Das Schweizer Team:
Florian Keta, Gymnasium Neufeld (BE)
Joël Huber, Kantonsschule Freudenberg (ZH)
Johann Williams, Gymnase de Renens (VD)
Mathys Douma, Ecole secondaire du Val Terbi (JU)
Raphael Angst, Kantonsschule im Lee (ZH)
Yanta Wang, Gymnasium Oberwil (BL)
Florian, Joël, Johann und Raphael erhielten je eine Bronzemedaille. Mathys wurde zudem mit einer Ehrenmeldung ausgezeichnet.
Zwischen See und Schachturnier
Eigentlich hätte die IMO dieses Jahr in St. Petersburg stattfinden sollen. Die Pandemie erlaubte jedoch keine physische Durchführung, daher organisierte Russland einen virtuellen Wettbewerb. Den internationalen Austausch liess sich das Schweizer Team aber nicht nehmen. Statt die Prüfungen zuhause zu schreiben, verbrachten sie die IMO mit der befreundeten slowenischen Delegation am See Bled. Wenn sie nicht gerade über Mathematikaufgaben brüteten, gingen die begabten Jugendlichen aus der Schweiz und Slowenien zusammen baden oder unternahmen Ausflüge. Manchmal nahmen sie auch am virtuellen Rahmenprogramm der IMO teil, beispielsweise an einem Schachturnier. Auch wenn Joël Huber darauf hofft, dass bei seiner nächsten Teilnahme an der Mathematik-Olympiade alles wieder so laufen kann, wie geplant, hat ihm diese etwas andere IMO sehr gefallen. «Es gab so viele tolle Momente», bestätigt Johann Williams. «Wir waren in einem Escape Room, sind durch schöne Landschaften gewandert… Ich könnte noch vieles erzählen.»
Eine ausgezeichnete Leistung
Am 21. und 22. September fanden die zwei viereinhalbstündigen Prüfungen statt, welche aus je drei Aufgaben bestanden. Joël, dessen Lieblingsdisziplin die Kombinatorik ist, scheiterte zunächst an einer eher einfachen Aufgabe. Dann gelang es ihm aber, bei einer der schwierigsten Aufgaben einen vollständigen Beweis zu liefern – eine bemerkenswerte Leistung. Er gewann eine von vier Bronzemedaillen, welche dieses Jahr an Schweizer Teilnehmende gingen. «Ich bin wahnsinnig stolz auf unsere Teilnehmenden», lobt der Leiter Arnaud Maret. «Vier Medaillen und 100 Punkte für die Schweiz, das ist ein wunderbares Ergebnis.» Mathys Douma, der eine Ehrenmeldung erhielt, hätten zur Bronzemedaille nur wenige Punkte gefehlt, aber er kann dieser Enttäuschung auch positive Seiten abgewinnen: «Das motiviert mich noch mehr, nächstes Jahr alles zu geben!» Für Mathys war es die erste Mathematik-Olympiade, doch es wird sicher nicht die letzte sein: «Ich kann noch drei Jahre lang mitmachen, aber ich freue mich nicht auf den Tag, an dem ich zu alt sein werde.» Wenn es so weit ist, möchte er sich neben dem Studium als Freiwilliger bei der Mathematik-Olympiade engagieren, deren tiefgehende und zugleich spielerische Herangehensweise er sehr schätzt.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.