03.04.2023

Medienmitteilung

Begabte Jugendliche gewinnen Mathe-Medaillen

Am 1. April wurden an der ETH Zürich zwölf Mittelschülerinnen und Mittelschüler mit Gold-, Silber-, und Bronzemedaillen ausgezeichnet. Sie hatten Mitte März am Finale der Schweizer Mathematik-Olympiade teilgenommen und anspruchsvolle Aufgaben aus den Bereichen Algebra, Geometrie, Kombinatorik und Zahlentheorie mit Bravour gelöst.

Bora Olmez (links) und Mathys Douma gewannen Gold mit 56 Punkten. (Alle Bilder: Schweizer Mathematik-Olympiade).

Gemeinsames Problemlösen im Finallager.

Gespanntes Warten auf die Resultate.

Felix Xu gewann Silber mit 42 Punkten.

Jonah Osterwalder gewann Silber mit 38 Punkten.

Jerry Schupp gewann Silber mit 31 Punkten.

Ivan Pouly gewann Silber mit 28 Punkten.

Anna Kokorich gewann Bronze mit 27 Punkten.

Mohamed Bouchouata gewann Bronze mit 27 Punkten.

Ivan Voevodskiy (links) und Eric Wermelinger gewannen Bronze mit 24 Punkten.

Hongjia Meng (links) und Mark Neumann gewannen Bronze mit 23 Punkten.

Bei der Medaillenvergabe am 1. April demonstrierten Teilnehmende die Lösungswege für einige der Finalaufgaben.

Die Finalistinnen und Finalisten waren nicht nur mathematisch, sondern auch spielerisch unterwegs.

Teilnehmende und Volunteers des Finallagers.

Gold ging an:

  • Mathys Douma, Lycée cantonal Porrentruy (JU)
  • Bora Olmez, International School Basel (BL)

Ausserdem wurden vier Silber- und sechs Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste).

 

Eintauchen in die Mathematik

1692 Jugendliche aus allen Regionen der Schweiz sowie aus Liechtenstein hatten an der ersten Runde der diesjährigen Mathematik-Olympiade teilgenommen. 25 schafften es bis ins Finale und verbrachten die Woche vom 5. bis 12. März in Aarburg (AG), um sich voll und ganz ihrer Leidenschaft zu widmen: Mathematik. Dort standen zwei schwierige Prüfungen auf dem Programm, daneben wurde eifrig geübt. In freien Stunden lernten sich die Teilnehmenden bei zahlreichen Spielen besser kennen, von Computergames über Kartenspiele bis hin zu Strategiespielen oder Schach. Der Spass blieb nicht auf der Strecke, doch das logische Denken war auch immer gefragt. „Es war ziemlich entspannt und wir konnten voneinander lernen“, erzählt Mathys Douma. „Es ist nett, eine so immersive Woche zu verbringen und sich dann wirklich bereit für die Prüfung zu fühlen.“

 

Aussergewöhnliche Leistung

Bereit für die Prüfung war Mathys allerdings: Er und Bora Olmez erreichten beide die volle Punktzahl. Eine aussergewöhnliche Leistung. Es sei schon eine Seltenheit, dass überhaupt jemand alle Aufgaben komplett und korrekt löst, erklärt Paul Seidel, Präsident der Schweizer Mathematik-Olympiade. Die Prüfungen beinhalten Probleme aus den Bereichen Algebra, Geometrie, Kombinatorik und Zahlentheorie. Kombinatorik sei nicht seine Stärke, gibt Mathys zu, und an einem Punkt sei er nicht weitergekommen. „Aber dann machte ich eine kleine Pause, bewegte mich ein bisschen und hatte dann doch die richtigen Ideen.“ Um gut abzuschneiden, brauche man Problemlösefähigkeiten und müsse auch eine gewisse mathematische Intuition entwickeln, erklärt der 16-Jährige. „Man lernt, Verbindungen herzustellen, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind“, meint Silber-Gewinner Felix Xu.

 

Auf zum nächsten Ziel

Jetzt erstmal auf den Lorbeeren ausruhen? Von wegen! Weitere Selektionsrunden stehen an, um zu bestimmen, welche der Gewinnerinnen und Gewinner an die Internationale Mathematik-Olympiade (IMO) in Japan oder die Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade in der Slowakei reisen. Fest stehen die vier Finalistinnen, die noch diesen Monat an der Europäischen Mathematik-Olympiade für junge Frauen (EGMO) teilnehmen (siehe Rangliste). IMO-Gold, das sei sein Ziel, meint Bora Olmez, der schon zweimal teilgenommen und Bronze nachhause gebracht hat. Die erste vierstündige Prüfung des Schweizer Finals habe er nach nur siebzig Minuten abgegeben, erzählt er. Erst kamen Zweifel an der Vollständigkeit seiner Lösungen auf, dann brachte er es doch auf die maximalen 56 Punkte. Was ihn an der Mathematik am meisten fasziniert? Dazu fällt Bora ein Zitat des Mathematikers Georg Cantor ein. Der habe einmal gesagt: „Es ist schwieriger, die richtige Frage zu stellen, als sie zu beantworten.“

 

Rangliste

Rang

Vorname

Nachname

Schule

Kanton

1. Gold

Mathys

Douma

Lycée cantonal Porrentruy

JU

1. Gold

Bora

Olmez

International School Basel

BL

2. Silber

Felix

Xu

Kantonsschule Wettingen

AG

3. Silber

Jonah

Osterwalder

Gymnase de Renens

VD

4. Silber

Jerry

Schupp

Kantonsschule Wettingen

AG

5. Silber

Ivan

Pouly

Gymnase de Renens

VD

6. Bronze*

Anna

Kokorich

Collège Champittet

VD

6. Bronze

Mohamed

Bouchouata

Gymnase de Bienne et du Jura Bernois

BE

7. Bronze

Eric

Wermelinger

Berufsfachschule Baden

AG

7. Bronze

Ivan

Voevodskiy

Malvern College Switzerland

VD

8. Bronze

Hongjia

Meng

Kantonale Mittelschule Uri

UR

8. Bronze

Mark

Neumann

Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium Rämibühl

ZH

-*

Aisha

Azhgaliyeva

Kantonsschule Ausserschwyz

SZ

-

Andrej

Ševera

Cycle d'orientation Voirets

GE

-

Chengjie "Jason"

Hu

Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium Rämibühl

ZH

-

David

Reichmuth

Kantonsschule Alpenquai

LU

-

Elias

Baumann

Realgymnasium Rämibühl

ZH

-

Emil

Spiess

Bezirksschule Wettingen

AG

-*

Evelyn

Ebneter

Gymnasium Oberwil

BL

-

Felizian

Vocke

Kantonsschule im Lee

ZH

-

Fynn

Krebser

Kantonsschule Zürcher Unterland

ZH

-

Janik

Kobler

Kantonsschule Seetal

LU

-*

Lena

Libort

Kantonsschule Zürcher Oberland

ZH

Leonhard 

Hasler

Liechtensteinisches Gymnasium

FL

-

Louis

Renner

Kantonsschule Menzingen

ZG

-

Noelia

Cheridito

Kantonsschule Glarus

GL

Tobias

Marxer

Liechtensteinisches Gymnasium

FL

- alphabetische Reihenfolge

* EGMO

 

Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend.  Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.

 

Links

 

Bilder

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Kontakt

Lara Gafner

Medienverantwortliche

Wissenschafts-Olympiade
Universität Bern

Hochschulstrasse 6

3012 Bern

+41 31 684 35 26

l.gafner@olympiad.ch

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