30.03.2017

Zwei Stunden mit Viviane Kehl, Organisatorin der Mathe-Olympiade für junge Frauen

Wenn wir abends das Büro verlassen, setzt sich Viviane Kehl vor den Computer und bearbeitet ihre Mails. Die junge Mathematikerin lässt sich einen Monat vor der European Girls' Mathematical Olympiad (EGMO) bei der Arbeit über die Schultern blicken und erzählt.

Freut sich darauf, bald Gäste aus 40 Ländern in Zürich zu begrüssen: Viviane Kehl, Organisatorin der Mathematik-Olympiade. Bild: Viviane Kehl

Es ist kurz vor 18 Uhr, vor mir flimmert der Bildschirm. Neben mir eine Tasse Tee und ein Stapel Papier, rote und grüne Tupfer des Olympiaden-Logos lugen hervor. Ich öffne mein Mailprogramm – staun, schon wieder 20 neue Mails. Eine internationale Mathematik-Olympiade zu organisieren, heisst vor allem, viel zu kommunizieren. Mit Menschen aus aller Welt. Das ist schön – und gleichzeitig bedeutet es viel, viel Detailarbeit.

 

Die Zeit, die Zeit

Ich öffne die erste Mail: Tadschikistan fragt, ob sie als Observing Country mitmachen dürfen – etwas spät, die Anmeldefrist war am 1. Dezember 2016. Ich leite die Mail an meine Kollegen vom Organisationskomitee weiter, das müssen wir gemeinsam besprechen. Nächste Nachricht: Eine Begleitperson möchte nun doch ein Einzelzimmer. Auch das etwas spät, die Deadline war auch hier anfangs Dezember. Mal schauen, was sich mit Swissôtel arrangieren lässt. Dann eine Frage von einer jungen Mathematik-Studentin: Sie hat sich freiwillig für die Prüfungsaufsicht gemeldet und will wissen, wann und wo sie bei ihrem Einsatz sein muss.

 

Gäste, Geschenke und Unterschriften

Ich klicke mich durch die Mails. Ich erinnere die Teilnehmerinnen daran, ihre Fotos fürs Programmheft auf die Website zu laden. Zwischendurch schweife ich ab – Wann finde ich Zeit, die 400 Zertifikate zu unterschreiben? Und schon bin ich bei der nächsten, farbigen Nachricht: Ich schaue mir die Entwürfe für die Gestaltung der Sigg Flaschen an, ein Geschenk für alle Teilnehmerinnen und Begleitpersonen. Ich sehe sie schon vor mir, die farbigen Flaschen, in den Prüfungsräumen, auf der Rigi, in der Jugendherberge. Weiter geht’s: Indien und Ecuador bedanken sich für meine Einladungsbriefe, die sie für die Visa benötigt haben. Dann schaue ich mir die Gästeliste für die Eröffnungs- und Schlusszeremonie an. Haben wir an alle wichtigen Personen gedacht? Wie werden wir die Gäste empfangen?

 

Fragen über Fragen. Inzwischen ist es 20 Uhr. Ich vertrete mir kurz die Beine. Die Vorfreude auf die European Girls' Mathematical Olympiad wächst in mir: Vor sechs Jahren war ich zum ersten Mal selber Teilnehmerin an einer Mathematik-Olympiade. Heute bin ich eine der Organisatorinnen. Ich freue mich wahnsinnig darauf, dass die Olympiade bald beginnt und ich die Menschen hinter den E-Mails endlich live sehe!

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